Bürgermeisterwahl in Markgröningen entschieden Jens Hübner siegt im ersten Wahlgang haushoch

Von Michaela Glemser
Jens Hübner hat ein überragendes Wahlergebnis eingefahren: Mit knapp 80 Prozent wurde er zum neuen Bürgermeister von Markgröningen gewählt, hier mit seiner Partnerin Monja Merschbach und Bürgermeister-Kollegen aus der Region im Hintergrund. Foto: Martin Kalb

Mit fast 80 Prozent der Stimmen wird der Oberriexinger Kämmerer zum Bürgermeister von Markgröningen gewählt. Die Wahlbeteiligung liegt bei knapp 50 Prozent.

Kurz vor 19.30 Uhr konnte Bürgermeister Rudolf Kürner das vorläufige Wahlergebnis im Foyer des Rathauses verkünden. „Jens Hübner wurde mit 79,42 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister von Markgröningen gewählt. Dies ist ein tolles Ergebnis für einen Start in diesem Amt“, erklärte Kürner und gratulierte seinem Nachfolger herzlich, bedankte sich aber auch bei den anderen Kandidaten um den Chefsessel des Rathauses für den guten Wahlkampf.

Der Wahlsieger selbst war überwältigt von seinem Erfolg. „Mir gehen gerade ganz viele Gedanken durch den Kopf. Es liegt eine sehr aufregende Zeit hinter mir, und jetzt bin ich wahnsinnig glücklich. Ich will mit Tatkraft vieles in Markgröningen umsetzen und bewegen“, betonte der 36-jährige Hübner und bedankte sich bei seinen Mitbewerbern für den fairen Wahlkampf, aber vor allem auch bei seiner Frau Monja Merschbach für die Unterstützung in der Familie.

Den Wahltag haben die Hübners im Kreis der Familie und bei Freunden verbracht. „Als ich aber meine Jeans mit der Anzugshose gewechselt habe und mich mit meiner Frau auf den Weg nach Markgröningen begeben habe, war die Anspannung schon sehr groß bei mir. Mit diesem deutlichen Ergebnis habe ich nicht gerechnet“, gab Hübner zu. Seine Frau wiederum hatte immer fest an ihren Mann und dessen Erfolg geglaubt. „Die ganze Familie steht geschlossen hinter ihm, denn er ist genau der Richtige für diese Position“, unterstrich die künftige „First Lady“ der Schäferlaufstadt.

Enttäuscht zeigten sich die Mitbewerber. Dr. Matthias Röttgermann erreichte mit 9,69 Prozent der Stimmen den zweiten Platz und gestand ein: „Ich habe auf Sieg gespielt und bin natürlich etwas enttäuscht. Jetzt arbeite ich weiter für die Grün-Alternative Liste im Gemeinderat. Allerdings überrascht mich schon die vergleichsweise geringe Wahlbeteiligung“, schilderte Dr. Röttgermann.

Enttäuschung bei Mitbewerbern

Aufgerufen zur Wahl waren in Markgröningen und seinen Stadtteilen 11 446 Wahlberechtigte. Lediglich 49,37 Prozent gingen zur Urne oder machten von der Briefwahl Gebrauch.

„Das finde ich auch schade, denn ich hätte mit mindestens 60 Prozent Wahlbeteiligung gerechnet. Ich selbst bin über mein Ergebnis ein wenig ernüchtert, aber glaube, dass die Verwaltungserfahrung letztlich den Ausschlag gegeben hat“, erläuterte Kandidat Stephan Reh, der 1,88 Prozent der Stimmen erreichte. Noch vor ihm reihte sich Arndt Zwicker mit 8,32 Prozent der Stimmen in die Ergebnisliste ein. „Ich hätte gerne über zehn Prozent erzielt. Aber auch ich finde die Wahlbeteiligung enttäuschend“, stellte Zwicker fest.

Amtsinhaber Rudolf Kürner erinnerte sich noch an seine erste Wahl vor 32 Jahren zum Bürgermeister in der Schäferlaufstadt. „Die Wahlbeteiligung lag damals bei 54 Prozent. Ich hatte rund 73 Prozent der Stimmen erreicht. Heute habe ich den Tag viel schöner und ruhiger erlebt als bei meinen Wahlsonntagen. Da war die Anspannung immer sehr groß. Ich freue mich über das klare Wahlergebnis“, erklärte Kürner. Dieses Ergebnis stand schon sehr frühzeitig in seiner Deutlichkeit fest, denn Hübner siegte klar in allen Wahlbezirken.

Große Freude war auch in den Augen Frank Wittendorfers aus Oberriexingen zu sehen, obwohl dieser mit Jens Hübner seinen kompetenten Kämmerer verliert. „Ich blicke heute nur mit lachenden Augen auf das Wahlergebnis, denn die Wähler haben in Markgröningen eine vernünftige Entscheidung getroffen. Ich hatte schon die ganze Zeit ein Ergebnis von 60 bis 70 Prozent für Jens Hübner prophezeit“, unterstrich der Oberriexinger Rathauschef.

Neben ihm waren viele weitere Bürgermeister der Nachbargemeinden wie Martin Bernhard aus Tamm, Holger Albrich aus Sachsenheim, Nico Lauxmann aus Hübners Wohnort Schwieberdingen, Christian Eiberger aus Asperg und Thomas Schäfer aus Hemmingen ins Markgröninger Rathaus gekommen, um den neuen Kollegen in der Bürgermeisterrunde zu begrüßen.

Raisch unter einem Prozent

Nicht überrascht über den Wahlerfolg Hübners war der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Markgröninger Gemeinderat, Matthias Reutter. „Ich hätte nur nicht mit der Deutlichkeit des Wahlergebnisses gerechnet“, so Reutter. Sein Ratskollege Pedro Torres Fernandes, Fraktionsvorsitzender der SPD, hatte auch auf einen Erfolg Hübners im ersten Wahlgang gesetzt. „Die Deutlichkeit ist überraschend, aber eine gute Basis für die Arbeit in Markgröningen“, meinte Fernandes.

Der fünfte Bewerber im Reigen der Kandidaten, Ulrich Raisch, erzielte 0,37 Prozent der Stimmen. Die Amtseinführung Jens Hübners soll am 13. Mai dieses Jahres sein.

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