Gemeinderat Löchgau Änderung des Bauplans für die Nonnengasse

Von Helena Hadzic
Der Parkplatz in der Nonnengasse wird bald durch ein Gebäude mit Arztpraxis verdrängt. Foto: /Martin Kalb

Nach der Baugenehmigung für das Gebäude mit einer Arztpraxis und seniorengerechten Wohnungen, hat der Gemeinderat nun einige Optimierungen beschlossen.

Für das geplante Gebäude mit einer Hausarztpraxis sowie seniorengerechten Wohnungen auf dem Löchgauer Parkplatz „Nonnengasse“, hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nun einige Änderungen am Bauobjekt beschlossen. Dazu ist auch der Geschäftsführer des ausführenden Unternehmens KMB Plan aus Ludwigsburg, Mathias Orth, erschienen, um die Vorschläge und Wünsche gemeinsam mit den Räten zu diskutieren.

„Nach der Baugenehmigung wollen wir jetzt noch ein paar Punkte optimieren“, sagte Löchgaus Schultes Robert Feil am vergangenen Donnerstagabend. Diese Punkte umfassten vier Änderungen, die einstimmig durch die Ratsmitglieder angenommen wurden. Diese betreffen den Rettungsweg der Tiefgarage, die Errichtung der Ladesäulen, die Lokation der Fahrradstellplätze sowie die Nutzungsabsicht zweier Lagerflächen im Gebäude.

Apartments für Azubis

Bürgermeister Feil sprach sich gleich zu Beginn für eine von zwei Optionen der Nutzung der Lagerflächen aus – nämlich für die zwei Einzimmer-Apartments, die etwa für die Unterbringung von Auszubildenden geeignet wären. „Das würde natürlich auch die Attraktivität des Arbeitgebers erhöhen“, betonte er. Die andere Option, die Orth von KMB vorschlug, waren zudem öffentliche Toiletten.

Doch nochmal auf Anfang – in der ursprünglichen Planung waren die Räumlichkeiten als Lagerflächen für die Gemeinde angedacht – nach genauerer Beäugung war man dann aber der Ansicht, den Flächen eine höherwertige Nutzung zuzuführen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Bubeck-Arztpraxen, die in das Gebäude einziehen sollen, perspektivisch lediglich ein weiteres Behandlungszimmer benötigen. Aufgrund der Raumstruktur komme dafür nur das „Lager 1“ in Frage. Daher wurde die Nutzung für das „Lager 2“ noch einmal genauer unter die Lupe genommen.

Die zwei Optionen, die Orth alternativ vorschlug – nämlich öffentliche Toiletten oder Apartments –, fielen bei den Gemeinderäten auf fruchtbaren Boden.

Das gesammelte Gremium pflichtete Bürgermeister Feil bei, dass die Apartments sinnvoller seien. Unter anderem auch, weil eine mögliche Erweiterung der Arztpraxis in Zukunft damit ausgeschlossen werde. „Zwar haben auch die Toiletten ihren Charme, aber diese nehmen die Qualität raus – zumal wir die Apartments auf jeden Fall belegt bekommen würden“, sagte Bürgermeister Feil. Dem schloss Monika De Coninck (CDU) an: „Das Konzept überzeugt mich, das sind sehr gute Lösungen“, lobte die Rätin, wie auch Oliver Siegel (FWL), der sich zudem explizit gegen die Toiletten aussprach.

Ein weitere Optimierung betrifft die Errichtung der Ladesäulen. Der Gedanke dahinter ist, die überirdischen Parkplätze im Außenbereich für kürzere Parkzeiten vorzusehen, die unterirdischen in der Tiefgarage hingegen für längere Parkzeiten, erklärte Bürgermeister Feil. Da die Ladezeit eines Elektrofahrzeugs beispielsweise eine längere Standzeit benötigt, werden vier Ladesäulen in der Tiefgarage platziert.

Diese könnten künftig bei Bedarf noch aufgestockt werden; eine weitere wird überirdisch platziert, die insbesondere auch für das Car-Sharing genutzt werden soll. Was die Fahrradstellplätze angeht, wurde die Lokation geändert. Geplant war ursprünglich, diese nordwestlich der Arztpraxis neben der Tiefgarageneinfahrt an den Fußgängerweg zu platzieren. Das Problem hierbei: Die Fußgänger würden dadurch gefährdet. Diese müssten beim Überqueren entweder auf die Fahrbahn ausweichen oder komplett um die Ecke laufen. Daher werden die Stellplätze südwestlich der Arztpraxis verlagert.

Fremde im privaten Treppenhaus

Für mehr Gesprächsbedarf sorgte die Frage nach dem Rettungsweg aus der öffentlichen Tiefgarage. In der vorgegangenen Bauplanung war dieser durch das Treppenhaus im Gebäude angedacht.

„Allerdings bedeutet das auch, dass beispielsweise Fremde, die das Gebäude nicht bewohnen, dadurch Zugang zum privaten Treppenhaus-Bereich der Bewohner hätten“, erklärte Orth. Er bot daher eine alternative Lösung an – nämlich einen autarken Rettungsweg über eine Öffnung der Tiefgarage zum Baumbeet, die ohnehin geplant war. Damit würde gewährleistet, dass das private Treppenhaus vom öffentlichen Teil getrennt würde. Birgit Griesinger (FWL) befand den Vorschlag grundsätzlich für gut, merkte aber an, dass man bei der Treppe auf Beton verzichten und besser auf eine Stahltreppe ausweichen solle.

Rettungsweg auch barrierefrei?

Auch fragte sie an, ob eine Rampe – für beispielsweise einen Rollator – im Bereich des Möglichen wäre. „Das haben wir untersucht“, meinte Orth. Dazu bräuchte man eine Steigung von 6 Prozent – aufgrund des Bauplans seien allerdings nur 20 Prozent denkbar. „Für Skateboardfahrer ist das super, aber barrierefrei ist das natürlich nicht“, sagte Orth.

Er versprach, sich nochmal diesbezüglich Gedanken zu machen, um eine Lösung zu finden.

 
 
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