Löchgau Aus Alt mach Neu: Der Ratssaal wird saniert

Von Helena Hadzic
Der Löchgauer Ratssaal soll schon bald so aussehen. Foto: Mezger+Zimmermann Büroorganisation

Der Sitzungssaal soll noch in diesem Jahr Multifunktionsraum umgebaut werden. Die Kosten liegen in der Summe bei circa 260 500 Euro.

Bereits im Mai 2023 haben die Löchgauer Gemeinderäte beschlossen, dass der Ratssaal im obersten Stockwerk des Rathauses eine Auffrischung vertragen könnte. „Dabei geht es nicht nur um Verschönerung, Grund sind diverse Schäden im Bodenbelag sowie eine veraltete Technik, die in die Jahre gekommen ist“, meinte Bürgermeister Robert Feil in der vergangenen Gemeinderatssitzung im Löchgauer Ratssaal. Das habe sich gerade in den letzten Monaten immer wieder gezeigt: „Es wäre schön, eine Konferenz zu halten, ohne dass die Technik ausfällt“, sagte Bürgermeister Feil und sorgte damit für Gelächter unter den Räten. Auch sei der Saal seit Corona immer häufiger als Multifunktionsraum genutzt worden, auch wegen des Anstiegs der Mitarbeiter in der Verwaltung. Mittlerweile finden beispielsweise auch die Trauungen dort statt. Die Sanierung soll dafür sorgen, dass der Raum für diverse Nutzungsmöglichkeiten ausgerichtet ist.

Das Projekt soll noch im Sommer diesen Jahres starten, die Kosten liegen bei circa 260  500 Euro, die im Haushaltsplan bereitgestellt werden. Dazu kommen noch Maler- und Elektroarbeiten, dern Kosten noch nicht feststehen. Unterstützt wird das Vorhaben von Klaus Eggler vom Büro Engelhard Eggler Architektur aus Besigheim, der unter anderem der Sitzung beiwohnte. Das Konzept wurde im Anschluss mit einer Gegenstimme angenommen.

Eine Mischung aus alten und neuen Elementen

„Das ist eine schöne Aufgabe“, sagte Eggler gleich zu Beginn seiner Präsentation. Die vorhandene Struktur, erklärte er, werde teilweise beibehalten. Zum einen, um den Charakter des Gebäudes und Raumes zu erhalten, zum anderen wegen der Nutzung. So wird beispielsweise die Glaswand zwischen Treppenhaus und Ratssaal nicht entfernt, diese sorge für die nötige Schalldämpfung. „Das ist besonders dann wichtig, wenn hier drinnen eine Sitzung stattfindet“, meinte Eggler in diesem Zusammenhang. Die enthaltene Schiebetür aus Glas könne ohnehin nicht ausgewechselt werden, denn in dieser Form gibt es sie gar nicht mehr auf dem Markt. Eine andere Variante empfiehlt Eggler nicht. Er habe Rücksprache mit einem Schreiner gehalten, die Tür sei technisch funktional und „guat“. Es reiche aus, die vorhandene aufzuhübschen.

Ein anderes Thema im Ratssaal sei der postmoderne Stil. „Damals war es gang und gebe, dass man axialsymmetrisch baut – das würde man heute nicht mehr machen“, sagte Eggler. Der Stil soll aufgebrochen werden. Elemente sind beispielsweise die Stahlstützen unterhalb des Bogens in der Mitte des Raumes – die Stützen kommen weg, um die Flexibilität und Funktionalität des Raumes zu verbessern. „Auch optisch wertet das den Saal auf“, meinte Eggler. Rein technisch sei der Abbau jedenfalls unproblematisch, das habe Eggler bereits mit einem Statiker abgeklärt.

Was die Materialien betrifft, habe man einige Varianten durchgespielt. Klar war jedoch, dass „Räuchereiche am wertigsten sei, einfach weil sie auch eine lange Historie hat“, sagte Eggler. Der Boden soll daher mit einem dunkelbraunen Parkett in Dielenoptik aus Massivholz verlegt werden. Danach werde der Raum auch ausgerichtet, meinte er. Die Möbel hingegen sollen schlicht und funktional gehalten werden.

Mehr Funktionalität für diverse Nutzungsmöglichkeiten

Die Firma Mezger und Zimmermann aus Stuttgart hat ein Möblierungskonzept vorgelegt, welches den Publikumsraum asymmetrisch – nach der Position des Eingangs zum Ratssaal – trennt. Die Tische werden weiß und eckig, an den Tischfüßen sind sie mit Rollen versehen. Diese sollen in einem Quadrat anstelle der gegenwärtigen kreisrunden Form aufgestellt werden. Die vorderen Verwaltungstische sind jeweils mit Technik versehen, ergänzte Kämmerer Marc Löffler. Der große Vorteil sei, dass man die Neuen zusammenklappen und zusammenschieben, gerade wenn man den Raum auch anderweitig nutzen möchte.

Die stapelbaren Stühle sind in der Farbe Schwarz angedacht – mit einem Stückpreis von 788 Euro netto für die Ratsstühle, für die Zuschauerstühle zu 293 Euro. Kosten, die Birgit Griesinger (FWL) zu hoch erscheinen. „Bei der Kostenaufstellung habe ich ganz kurz einen Schock bekommen“, meinte sie. Bei den Stühlen solle man sich nach günstigeren Alternativen umsehen, befand sie. Kämmerer Marc Löffler stellte jedoch klar, dass verschiedene Angebote eingeholt wurden und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis ausgewählt wurde. Geplant ist auch, dass die Beleuchtung auf LED umgestellt wird. Auch die Medientechnik wird erneuert: Statt eines Beamers wird ein 98 Zoll Bildschirm mit Lautsprechern und Kameraausstattung an der Kopfwand des Raum platziert.

 
 
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