Löchgau Die Wehr braucht Verstärkung

Von Walter Christ
Bei der Hauptversammlung gab es mehrere Ehrungen (von links): der stellvertretende Kommandant Mattias Weigel, Tino D’ Angelo, Andreas Scheuermann, Manuel Schmid, die scheidende Jugendfeuerwehrleiterin Sabrina Schmid und Kommandant Oliver Siegel. Foto: /Richard Dannenmann

Die Feuerwehr blickte bei der Hauptversammlung auf ein Jahr mit zahlreichen Einsätzen zurück. Sorgen bereitet den Blauröcken allerdings die zunehmend schwierige Personalsituation.

Wie in anderen Kommunen wird auch für die Freiwillige Feuerwehr Löchgau die Nachwuchsgewinnung zunehmend zu einem leidigen Thema. Um auch künftig dem Bedarf gerecht zu werden, muss die Situation laut Kommandant Oliver Siegel zwingend verbessert werden.

Bei der stark besuchten, dreistündigen Hauptversammlung der 160 Jahre alten, am Samstagabend ganz offensichtlich gut gelaunten Gemeinschaft berichtete der Chef von 42 aktiven und insgesamt 91 Mitgliedern von einem Jahr mit etlichen Einsätzen. Angefangen von 39 Übungsabenden mit 1181 Übungsstunden bis hin zu 27 Einsätzen mit rund 280 Einsatzstunden.

Zahlreiche Einsätze 2023

Kommandant Oliver Siegel listete eine breites Spektrum an Einsätzen auf: sieben Brandeinsätze, mehrere Hilfen für in Not geratene Personen, die Suche nach vermeintlich flüchtigen Unfallbeteiligten, auf Straßen gestürzte Bäume und ein Todesfall im August.

Siegel erwähnte allerdings auch ein gut angekommenes Sommerferienprogramm, die Anschaffung eines Notstromaggregats sowie die geplanten „Tage der offenen Tür“ am 4. und 5. Mai 2024.

Unmissverständlich machte der Kommandant auf die zunehmend prekäre Personalsituation aufmerksam und sprach dabei auch die Verwaltung an: „Es werden zwingend junge Feuerwehrkameradinnen und -kameraden benötigt. Hier muss dringend bei der Verwaltung mehr Wert auf Dienst bei der Feuerwehr gelegt werden, wenn neue Mitarbeiter eingestellt werden.“

Neue Leitung der Jugendfeuerwehr

Dank gab es für Bürgermeister Robert Feil, die Verwaltung, Kämmerer Marc Löffler, den Gemeinderat und alle aktiven Einsatzkräfte der Wehr. Ebenso für die 13-köpfige, 1998 gegründete Jugendfeuerwehr, besonders für die Chefin Sabrina Schmid und ihren umfassenden Bericht. Nach 15-jähriger Leitung und laut Bürgermeister Robert Feil mit „Herzblut und phänomenal geleisteter Arbeit“ wurde sie mit großem Applaus aus diesem Amt verabschiedet und ihr Nachfolger Daniel Süßmann begrüßt. Mit Beifall wurde auch der mit 30 Aktivitäten gespickte Bericht vom Leiter der 26 Mitglieder zählenden Alterskameraden, Wolfgang Klenk, honoriert.

Der stellvertretende Kommandant Matthias Weigel erinnerte an die externe Ehrung von Walter Morlok und danach heiter an eine Fülle anderer Aktivitäten, wie etwa ein Dart-Turnier, eine Reise nach Colmar und eine Waldbrandübung von 14 Feuerwehren. Weigel wies aber auch darauf hin, dass die E-Mobilität die Feuerwehr „vor ganz neue Herausforderungen“ stelle.

Nach einem positiven Kassenbericht von Manfred Klink gab es seitens der Kassenprüfer Clemens Koller, Tatjana Krämer sowie Matthias Weigel ein anerkennendes Statement und den Antrag auf Entlastung des Kassenverwalters, die einstimmig erfolgte. Auch Vorstand und Ausschuss wurden einstimmig entlastet.

Unterstützung optimieren

Bürgermeister Robert Feil, der mit seinem Amtskollegen a. D. Werner Möhrer besonders begrüßt worden war, bezeichnete die Feuerwehr als „lebendiges Symbol für Zivilcourage und selbstlose Hilfe“, der er für ihren Tag für Tag außergewöhnlichen Einsatz sehr danke.

„Ein Einsatz, der weit über die bloße Pflichterfüllung in beeindruckender Kameradschaft hinausgeht, professionell und besonnen ausgeübt wird und den Bürgern Vertrauen vermittelt“, wie Robert Feil hervorhob. Der Bürgermeister der 6000-Einwohner-Gemeinde versicherte, dass man sich gemeinsam darum bemühen wolle, die Rahmenbedingungen weiter zu optimieren.

Ehrungen, Wechsel, Wahlen

Für 25 Jahre
 Feuerwehrdienst erhielten Andreas Scheuermann und Manuel Schmid das Ehrenzeichen in Silber; Tino D’Angelo wurde für 15 Jahre Dienst mit den Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet (siehe Foto). In den Ruhestand verabschiedet wurde nach mehr als 47 aktiven Dienstjahren Ulrich Hieber. Drei Männer und eine Frau kamen neu in die Wehr. Sechs Personen wurden befördert. In den Ausschuss gewählt wurden: Tatjana Krämer, Marc Sichler, Thomas Kornatz, Oliver Schittenhelm, Frank Scheurer sowie Sascha Wagner.

 
 
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