Löchgau Investitionen: Nur das Nötigste kommt in den Topf

Von Helena Hadzic
In Löchgau wird unter anderem in die Sanierung des Ratssaales im Rathaus investiert – im Haushaltsplan 2024 werden dafür satte 100 000 Euro eingestellt. Foto: /Oliver Bürkle

Der Löchgauer Gemeinderat hat den Haushaltsplan 2024 diskutiert. Darunter auch die Sanierung des Sitzungssaales.

Bei einem Haushaltsvolumen von 18 Millionen Euro und einem negativen ordentlichen Ergebnis von rund 100 000 Euro kann sich die Gemeinde Löchgau im Vergleich zu anderen Kommunen nicht beklagen, wenn es um den Haushalt geht. „Wir stehen finanziell gut da“, betonte Kämmerer Marc Löffler in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend. Großzügige Finanzspritzen von Seiten des Landes und verantwortungsbewusstes Haushalten, welches nötige Maßnahmen einleite und unnötige Investitionen weglasse, seien unter anderem Gründe für die finanziell solide Lage.

Das negative Ergebnis komme vor allem durch die gestiegenen Personal- und Energiekosten zustande, meinte der Löchgauer Kämmerer. Unter anderem sind damit auch Heizungserneuerungen in der Gemeindehalle sowie in der Sporthalle Greuth gemeint. Die Beratung brachte aber auch andere Investitionen zutage, die auf die Gemeinde zukommen.

Gelder, die in die Kasse der Gemeinde fließen

Die Erträge aus der Einkommenssteuer liegen 2024 bei fast 4,6 Millionen Euro, aus der Gewerbesteuer fließen weitere 2,5 Millionen Euro in die Löchgauer Kasse. Auch Erträge aus FAG-Zuweisungen in Höhe von 970 000 Euro stocken den Haushalt auf. Andere Einnahmequellen sind unter anderem Erträge aus Gebühren und der Veräußerung von Bauplätzen, wie etwa im Neubaugbiet Lüssen-West, erklärte Löffler. Das heißt, dass auf die Ergebnisrücklagen, die aktuell bei 20 Millionen Euro liegen, nicht zurückgegriffen werden muss – und wenn, nur minimal.

Welche Investitionen geplant sind

Alle bisher geplanten Investitionen können laut der Haushaltsplanung mit Eigenmitteln finanziert werden, meinte der Löchgauer Kämmerer in der Sitzung. Das liegt nicht zuletzt an der Liquiditätsreserve von immerhin 13,4 Millionen Euro, die übrigens der ehemaligen Rücklage entspreche, erklärte er. Im Jahr 2027 würden die liquiden Mittel mit 2,2 Millionen Euro noch immer zufriedenstellend sein.

2024 sind weitere Investitionen geplant: Unter anderem sind 100 000 Euro für das Hauptamt vorgesehen, die in die Sanierung des Sitzungssaals investiert werden. Insgesamt sind für diesen Posten etwa 500 000 Euro eingeplant. „Bei dem Alter des Mobiliars und der mittlerweile in die Jahre gekommenen Technik ist das auch nötig“, meinte Bürgermeister Robert Feil in diesem Zusammenhang. Auch die Beleuchtung werde in diesem Zuge erneuert. Was den Bauhof betrifft, sind 100 000 Euro für das Außenlager für Hackschnitzel vorgesehen, weitere 50 000 Euro für Ersatzbeschaffungen wie den Schmalspurschlepper und einen Transporter. Außerdem wurden für die Freiwillige Feuerwehr 30 000 Euro eingeplant, in diesem Fall für Notstromaggregate. Perspektivisch stehe im nächsten Jahr ein Mannschaftstransportwagen an.

Während für die Jakob-Löffler-Schule die Restabwicklung von Zuschüssen in Höhe von 10 000 Euro für den regelmäßigen Aufwand abfällt, werden 160 000 Euro für die Modernisierung des Freibads eingestellt. Dabei geht es konkret um die Installation einer Drehkreuzlösung sowie den Umbau des Kiosk-Bereichs einschließlich Küche und Außenbewirtung.

Außerdem: Die Sanierung des Kunstrasenfelds kostet die Gemeinde weitere 650 000 Euro. Den größten Posten stellt in der Planung die Ortskernsanierung mit fast 1,2 Millionen Euro dar. Positiv hingegen sei, dass die Gemeinde mit den zwei Mehrfamilienwohnhäusern mit mietpreisgebundenen Wohnungen durch sei, sagte Löffler. Weitere Investitionen sind für regelmäßige Aufwendungen und Ersatzbeschaffungen, die beispielsweise in den Kitas oder in der Ortsbücherei anfallen, vorgesehen. Birgit Griesinger (FWL) forderte indes, Gelder für einen barrierefreien Zugang in die Bücherei in die Planung aufzunehmen. „Vielleicht für einen Aufzug“, schlug sie vor. Bürgermeister Feil entgegnete, dass nicht klar sei, wie lange das Gebäude als Ortsbücherei genutzt werde – in absehbarer Zeit werde sich dies herausstellen, die Forderung werde dann geprüft werden.

„Besonders gut ist, dass alles sehr solide finanziert wird“, meinte Thomas Makowiec (SPD). Er sah jedoch eine Notwendigkeit in Sachen Solarmodule und beantragte somit, weitere 15 000 Euro für die Förderung der Balkonkraftwerke einzustellen. Bürgermeister Feil erklärte, dass die Gemeinde diese Summe auch außerplanmäßig ausgeben könne, eine Änderung des Haushaltsplans aufgrund dieser Summe sei nicht nötig – der Antrag wurde vorerst zurückgestellt.

In der nächsten Sitzung werden die Räte den Haushaltsplan 2024 zum Beschluss bringen.

 
 
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