Mit einem Brunch-Körbchen wurde Harti Buhl, der Besigheimer Konrektor an der Friedrich-Schelling-Schule, von den Löchgauer Räten in der jüngsten Gemeinderatssitzung begrüßt.
Löchgau Neue Spitze an der Löchgauer Schule
Von Helena Hadzic 14.10.2023 - 06:27 Uhr
Die Saure-Gurken-Zeit hat vorerst ein Ende: Harti Buhl springt vorübergehend als Schulleiter ein.
Sichtlich erleichtert präsentierte sich Bürgermeister Robert Feil und überreichte dem neuen kommissarischen Schulleiter der Jakob-Löffler-Schule die Präsente: „Sie sehen, wir legen uns mächtig ins Zeug“, sagte er. Seit dem 1. September hilft Harti Buhl nun schon in Löchgau aus: „Die Gemeinde ist gut aufgestellt – hier kann man nicht bestätigen, dass Lehrer einfach sechs Wochen lang Pause machen“, so Buhl.
Nicht lange überlegt
Wie Buhl zu der Stelle kam, erklärt sich durch das staatliche Schulamt Ludwigsburg. Dieses ist auf ihn zugekommen und fragte, ob er sich nicht die kommissarische Schulleitung vorstellen könne – und er hat zugesagt, erzählt er. Wie lange er dort bleiben wird, könne er aber noch nicht sagen, das hänge davon ab, bis wann die Schulleitungsfrage in Löchgau geklärt sei. Bürgermeister Feil deutete seinen Wunsch an: „Unser Parkplatz hier war auch mal kommissarisch angedacht – nun gibt es den bereits zehn Jahre“, sagte der Bürgermeister und lachte.
Für Buhl, der mit seiner Familie in Ingersheim wohnt, bedeutet die neue Position konkret, dass er zwischen Besigheim und Löchgau pendelt. „Natürlich verlangt das ein hohes Maß an Planung, da es an beiden Schulen Termine gibt, die ich wahrnehmen muss“, erklärt er. Aber die Herausforderung nehme er gerne an, betont er.
Ein Blick in die Zukunft
Monika De Coninck (CDU) sprach mit Blick in die Zukunft an, ob er sich nicht vorstellen könne, an der Jakob-Löffler-Schule zu bleiben. „Eigentlich gerne, aber von Besigheim möchte ich nicht weg, ich fühle mich dort sehr wohl“, meinte Buhl. Auch die Tatsache, dass die Besigheimer Gemeinschaftsschule mit 800 Schülern und mehr als 60 Lehrkräften deutlich größer ist, machte die Stelle als Konrektor in Besigheim, die er sei 2021 innehat, so wertvoll für ihn. „Da möchte ich eigentlich nicht weg“, so der Ingersheimer.
Allerdings sieht er auch die positiven Seiten Löchgaus, die Schule habe ihren Charme – nicht zuletzt wegen des freundlichen und engagierten Kollegiums, wie Buhl erklärt, welches stets hilfsbereit sei. Das erleichtere ihm persönlich auch die Einarbeitung. „Es hat mich gefreut, dass mich alle Menschen mit offenen Armen empfangen haben“, so Buhl.
Doch warum eigentlich Schule?
Im Allgemeinen freut sich der neue Schulleiter darauf, in seiner Funktion, gestalterisch aktiv zu werden und das Schulleben mitzubestimmen – das sei für ihn das beste an der Arbeit als Konrektor und Rektor. Der Grund, warum er überhaupt diesen Beruf ergriffen hat, ist aber ein anderer: „Vermutlich liegt es auch daran, dass mein Großvater bereits Schulleiter war und sich das Gen dann doch irgendwie vererbt hat“, witzelt er.
Der Wunsch, nach der Schule selbst in der Schule zu arbeiten, kam in der 12. Klasse auf, als er noch Schüler an der Oscar-Paret-Schule in Freiberg war. Er sei immer gerne zur Schule gegangen, für ihn war es ein Ort, „an dem man Freunde getroffen hat und Spaß hatte“. Nach seinem Abitur in Freiberg im Jahr 2004 sowie einem Auslandsaufenthalt in Australien, absolvierte er seinen Vorbereitungsdienst an der Conrad-Weiser-Schule in Großaspach und arbeitete im Anschluss als Lehrer an der Waldschule in Bissingen. Dort wurde auch sein Bedürfnis nach mehr Verantwortung stärker – in Besigheim habe es dann geklappt.
Neben seiner Tätigkeit im Schuldienst geht der leidenschaftliche Hobbykoch auch gerne mit seinem Hund joggen, verbringt seine Zeit mit seiner Familie oder ist bei seinem Pferd im Stall. „Das ist dann immer wie ein kleiner Kurzurlaub“.
Fest steht jedoch, dass Buhl vorerst auch viel Zeit in der Jakob-Löffler-Schule in Löchgau verbringen wird – was spürbar im Interesse des Löchgauer Gemeinderats ist.
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