Löchgau Von Level zu Level zum Mathe-Genie

Von Helena Hadzic
Die Löchgauerin Sarah Baumgärtner hat ihr viertes Buch herausgebracht – in „Hisabati – Der Ursprung des Lebens“ geht es darum, dass ein Junge durch ein Videospiel besser in Mathe wird. Foto: /Martin Kalb

Mathematik-Studentin Sarah Baumgärtner hat ihr viertes Buch veröffentlicht. In„Hisabati – Ursprung des Lebens“ wird ein Junge von der Welt der Mathematik eingenommen – durch ein Videospiel.

Schweißperlen auf der Stirn, Stift und Block zur rechten, Taschenrechner zu linken – welche Formel war das gleich noch mal? Angst und Panik kommen auf – eine Situation, die viele Schülerinnen und Schüler nur zu gut kennen, wenn es um Mathe geht. Das gefürchtete Schulfach den vielen jungen Leuten schmackhaft zu machen, scheint kein leichtes Unterfangen zu sein, das jedenfalls ist Sarah Baumgärtners Eindruck. Mit dem Unterschied allerdings, dass sie Mathe tatsächlich mag – so gerne, dass sie 2020 ihr Mathematik-Studium begonnen hat, um sich voll und ganz den vielen Zahlen und Formeln widmen zu können. Aus ihrer Schulzeit weiß sie aber noch, wie ihre Mitschüler auf ihre Leidschaft reagiert haben. „Bist du krank?“ fragten viele, ihre Antwort heute ist: „Mathe ist sinnvoll, denn unser Alltag wird davon bestimmt, immerhin braucht man die Mathematik bereits an der Kasse im Supermarkt“, sagt die 22-jährige Löchgauerin.

Deswegen hat sie nun ein Buch herausgebracht, das diesen Umstand verdeutlichen soll: „Hisabati – Ursprung des Lebens“ lautet der Titel des Werks, das seit Juli diesen Jahres überall zu kaufen ist.

Worum es geht

„Ein Buch über die Mathematik würde niemand kaufen“, meint die Jungautorin. Daher hat sie den Plot etwas anders aufgezogen. Die Geschichte handelt von einem Jungen namens „Mathe“, der aufgrund seiner schlechten Noten in Mathe versetzungsgefährdet ist. Den Namen gibt es übrigens wirklich: „Das ist ein schottischer Name, das habe ich bei einer Googlesuche herausgefunden“, sagt die Löchgauerin und lacht.

Die Eltern von Mathe – die Mutter eine Mathematik-Professorin, der Vater ein Videospiel-Programmierer – wollen den Jungen dennoch für das Fach begeistern, und das tun sie, indem der Vater ein Videospiel programmiert, welches der Junge testen darf. Der Name des Videospiels: „Hisabati – Der Ursprung des Lebens“. Dabei geht es von Level zu Level darum, irgendwelche mathematischen Aufgaben spielerisch zu lösen, also die mit der Mathematik verbundenen Herausforderungen jedes Levels zu bewältigen. Das ist es letztlich auch, was Baumgärtner an der Mathematik begeistert. „Sich den Herausforderungen zu stellen, egal wie schwer sie sind, ist das Faszinierende. Und wenn man dran bleibt und die Aufgabe löst, hat man ein gutes Gefühl“, erklärt sie. Das sei etwas, das einem im persönlichen Leben auch viel bringe – nicht immer gleich aufgeben, selbst wenn es schwer ist, erzählt Baumgärtner weiter. Zumal, erinnert sich die Löchauerin, hatte sie persönlich als Teenager irgendwann keine Lust mehr, nur Pferdebücher zu lesen. „Deswegen wollte ich auch Alternativen anbieten.“

Die Idee für die Geschichte rund um das Videospiel hatte übrigens mehrere Jahre Zeit, um zu reifen. Bereits in der 11. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums am Beruflichen Schulzentrum in Bietigheim-Bissingen, kam ihr damaliger Mathelehrer, Dierk Frenzen, auf sie zu und bat, einen kleinen Text für ihre Mitschüler zu verfassen. Also schrieb Baumgärtner auf, was sie an der Mathematik so gut findet – der Samen für das spätere Buch „Hisabati“. Denn den Text hat die Mathe-Studentin in ihr Buch eingearbeitet, welches sie innerhalb von drei Wochen in ihren Semesterferien geschrieben hatte. Gelegentlich am Schreibtisch, gelegentlich auf ihrem orangenen Sitzsack.

Hilfe und Unterstützung

Ihre gute Freundin Johanna Drevensek hat sie dabei unterstützt und Korrektur gelesen sowie das Cover designt. „Ich habe ihr gesagt, welche Komponenten auf das Cover sollen, sie hat es gezeichnet und zu einem Bild vereint“, so Baumgärtner. Die Komponenten sind übrigens Abbildungen aus den einzelnen Levels, die „Mathe“ durchläuft.

Ob sie sich künftig vorstellen kann, auch beruflich den vielen Schülern Mathe näherzubringen? „Nicht wirklich“, sagt sie. Lieber möchte sie in die Forschung – und nebenbei als Hobby das ein oder andere Buch schreiben.

 
 
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