Vaihinger Maientag Auf dem Weg zum Immateriellen Weltkulturerbe

Von bz
Der Vaihinger Maientag ist eines der größten Feste in der Region und soll nun Immaterielles Weltkulturerbe werden. Foto: bz/Martin Kalb

Das Vaihinger Volksfest ist bei der Bewerbung um die UNESCO-Auszeichnung eine Runde weiter.

Der Vaihinger Maientag hat eine weitere Hürde auf dem Weg zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO überwunden: Das Kinder- und Heimatfest hat sich für das nationale Verzeichnis qualifiziert, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

Das hätte sich vor rund 650 Jahren wohl niemand träumen lassen: Dass aus dem ursprünglichen Schulfest zur Gründung der Lateinschule vielleicht einmal ein Immaterielles Kulturerbe wird – mit großer Bedeutung für ganz Deutschland. „Der Vaihinger Maientag verbindet den Stolz auf das historische Erbe unserer Stadt mit der jährlichen Vorfreude auf ein lebendiges Gemeinschaftserlebnis. Es schlägt die Brücke zwischen Gestern und Heute und der Zukunft unserer Stadt“, sagt Oberbürgermeister Uwe Skrzypek zur Entscheidung der unabhängigen Landesjury.

Alle Kriterien sind erfüllt

Gemeinsam mit den Städten Nürtingen, Göppingen und Owen hatte sich Vaihingen im Oktober 2023 darum beworben, das Brauchtum ihrer Maientage ins nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO eintragen zu lassen. Jetzt hat die Landesjury entschieden, welche in Baden-Württemberg eingereichten Anträge an die Kultusministerkonferenz weitergeleitet werden.

„Die Jury hat im Falle Ihrer Bewerbung eine positive Entscheidung getroffen“, heißt es im Schreiben des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst an die vier Bewerberstädte. Alle vier Kriterien seien erfüllt. Diese seien ein hinreichend belegtes Alter und entsprechende Tradition als kulturelles „Erbe“, eine herausragende kulturelle beziehungsweise kulturgeschichtliche Bedeutung, das ehrenamtliche Engagement der Funktionsträger und Organisatoren ohne Gewinnerzielungsabsicht sowie Regionaltypik und identitätsstiftende Wirkung für einen bestimmten geografischen Raum.

64 Bewerber insgesamt

Die Bewerbung wurde an die Kultusministerkonferenz weitergeleitet. Von dort wird sie nun an das Expertenkomitee der Deutschen UNESCO-Kommission übermittelt, die voraussichtlich im dritten Quartal 2024 die maximal 64 Bewerbungen aus allen Bundesländern prüft. Die endgültige Entscheidung, ob der Maientag nationales Kulturerbe wird, fällen dann planmäßig im März 2025 die Kultusministerkonferenz der Länder und die Beauftragte der Regierung für Kultur und Medien.

Einzigartige Strahlkraft

„Die Anerkennung der Tradition und Lebendigkeit des Vaihinger Maientages als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO hätte eine einzigartige Strahlkraft für die Stadt, aber auch für das Land Baden-Württemberg“, sagt Oberbürgermeister Skrzypek.

„Auch im Hinblick auf eine Gartenschau in Vaihingen im Jahr 2029 wäre dies ein zukunftsweisendes Signal, den Charme und das Brauchtum der Stadt national bekannt zu machen.“ Dazu passe nach den Worten des Bürgermeister das diesjährige Motto des Dalai Lama: „Eine Voraussetzung für den Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und der Vielfältigkeit des Lebens.“ Der Vaihinger Maientag stehe für eine lebendige, lebensfrohe Stadtgesellschaft in all ihrer Vielfalt.  bz

 
 
- Anzeige -