Wasenstadion Freiberg Der Ball liegt beim Gemeinderat

Von Claus Pfitzer
Ob der SGV Freiberg nach einem Aufstieg in die Regionalliga weiterhin im Wasenstadion spielen wird, ist ungewiss. Foto: /Martin Kalb

Eine Antwort über die Stadionfrage und die Zukunft des Regionalligisten SGV Freiberg soll in der Sitzung des Gremiums am 5. März fallen.

Noch bis zur Gemeinderatssitzung am 5. März muss sich der Fußball-Regionalligist SGV Freiberg gedulden, um eine Antwort auf die Frage, wie es mit ihm und dem Wasenstadion weitergeht, zu erhalten. Bei einer nichtöffentlichen Sitzung des Verwaltungsausschusses stellten drei Vertreter und der Rechtsbeistand des SGV die drei ausgearbeiteten Varianten für einen Ausbau des Wasenstadions vor, wobei sich die Kosten je nach Ausbaustufen zwischen 800 000 Euro und acht Millionen belaufen (die BZ berichtete).

Mehrere Varianten möglich

Im Falle der günstigsten Variante würde sich der Verein mit 25 Prozent der Kosten beteiligen, bei den beiden anderen Vorschlägen läge der Eigenanteil um ein Vielfaches höher. Aber nur unter der Prämisse, dass die Stadt dem SGV ein Erbbaurecht über einen Zeitraum von etwa 50 Jahren einräumt. „Der Verein hat uns seine drei Konzepte vorgestellt. Das ist der kommunale Ablauf über den Ausschuss in den Gemeinderat. Unser Plan und unser Ziel ist es, dass wir am 5. März im Gemeinderat entscheiden. Wir wissen um das Zeitfenster des Vereins“, berichtet Bürgermeister Dirk Schaible von der Sitzung, und ergänzt: „Der Verlauf war konstruktiv und sachlich in einer sehr angenehmen Atmosphäre. Beide Seiten haben Verständnis füreinander gefunden. Es gibt Interessen von städtischer und von Vereinsseite. Eine Beteiligung der Stadt ist vom SGV gewünscht, jetzt muss man schauen, wie hoch sind die finanziellen Engagements und wer trägt der Löwenanteil. Am Schluss geht es darum, mit was können wir mithalten.“

Schaible wollte keine weiteren Details nennen und keine „Wasserstandsmeldungen“ abgeben. „Jetzt ist es Aufgabe der Stadt und des Gemeinderats sich Gedanken zu machen, was können wir mittragen“, sagt der Mitte Juli aus seinem Amt scheidende Bürgermeister.

„Wir akzeptieren jede demokratische Entscheidung“, sagt der im Urlaub weilende SGV-Präsident Emir Cerkez, der bei der Sitzung nicht anwesend war, im Gespräch mit der BZ. Der Freiberger Unternehmer ist nach seinen Informationen aber wenig optimistisch, dass die Vorschläge zum Ausbau des Wasenstadions Anklang finden. „Freiberg will keine Dritte Liga, auch kein Erbbaurecht und lehnt jegliche finanzielle Beteiligung ab. Die Stadt will keinen Weg mit uns gehen“, vermutet er.

„Einen Antrag des SGV bei der Gemeinderatssitzung am 5. März ohne vorherige Absprache und Einigung mit uns, lehnen wir ab. Ohne eine Einigung kann es keine Abstimmung geben“, kündigt Cerkez an. „Wir haben uns mit allen Bedenken auch wegen der Schulen und der anderen Vereine zur Nutzung des Wasenstadions, genügend Parkplätzen und der Anfahrt zum Stadion beschäftigt und sie ausgeräumt. Der Verein hat alles gemacht“, erzählt er.

Aufstieg hätte Konsequenzen

Sportlich ist der SGV in der Regionalliga im Kampf um die Meisterschaft im Rennen. Im Falle eines Aufstiegs in die Dritte Liga müsste sich der Verein eine andere Spielstätte mit genügend Zuschauerkapazitäten sowie einer Flutlichtanlage bemühen. Bleibt der SGV weiter in der Regionalliga, könnte noch eine Saison im Wasenstadion ohne größere Baumaßnahmen gespielt werden. „Die Regionalliga weiß um unsere Situation. Aber danach brauchen wir zum Beispiel eine Flutlichtanlage“, sagt Cerkez. Nicht ausgeschlossen scheint, dass der ambitionierte Verein, der nach noch höherklassigem Fußball strebt, andere Optionen wahrnimmt und nicht nur zu Ausweichplätzen die Stadt verlässt.

 
 
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