BI-BI-Pop“ wirft seine Schatten voraus. Seit Wochen arbeiten 60 Kinder und Jugendliche der Realschule im Aurain und der Ellentalgymnasien an einem „Walk of Music“ für Bietigheim-Bissingen. Runde Embleme auf Straßen und Plätzen in Bietigheim, Bissingen und Buch sollen während der Laufzeit der Ausstellung „BI-BI-Pop“, die am 12. Mai beginnt, die Musikgeschichte der Stadt näher beleuchten – aus Kindersicht. Organisator ist die Kunstschule Labyrinth, die dazu die Workshops veranstaltet hat – bezahlt von der Stadt Bietigheim-Bissingen.
BI-BI-Pop in Bietigheim-Bissingen 60 Schritte für den „Walk of Music“
Von Gabriele Szczegulski 19.03.2024 - 13:21 Uhr
Gemeinsam mit Künstlerin Simone Westerwinter arbeiten Schüler der Realschule im Aurain und der Ellental-Gymnasien Werke für das Projekt „BI-BI-Pop“.
Aufklärungsarbeit in Sachen Musik
Das künstlerische Arbeiten der Jugendlichen habe aber noch einen anderen Ansatz, so sagt die Besigheimer Künstlerin Simone Westerwinter, die die Arbeiten leitet und begleitet. „Die Kinder und Jugendlichen können erst mal mit Pur oder gar dem Starclub, aber sogar mit Rin oder Shindy gar nichts anfangen.“ So musste sie zuerst Aufklärungsarbeit leisten, indem sie mit den Kindern die Musik der Bietigheimer Bands hörte, Songtexte interpretierte, Künstlerbiografien las, Konzertplakate anschaute, Tickets zeigte. „Die Kinder waren vor allem an der Zeit der Beatmusik und des Bietigheimer Starclubs, in dem die Bands auftraten, interessiert“, wunderte sich Westerwinter.
Mittlerweile sind die Arbeiten in der Endphase. Runde Werke sind entstanden, als Collage, als Gemälde, Zeichnung oder Druck. „Mir war es wichtig, dass jedes Kind sein Medium findet“, so die Künstlerin. Nun kommen die Entwürfe zu einer Druckerei, wo sie in einen Asphaltaufkleber umgewandelt werden. Jeder Jugendliche – ein Aufkleber. 60 Plaketten werden dann in der Stadt verteilt und bilden den „Walk of Music“ analog zum „Walk of Fame“ in Hollywood und zeigen, dass Bietigheim-Bissingen wahrlich eine Musikstadt ist.
„Bi-Bi-Pop“ wird das ganze Jahr lang die Kultur der Stadt Bietigheim-Bissingen beherrschen. Zuerst war die Ausstellungsidee zur Musikgeschichte der Stadt da, von den 1960er- bis zu den 2000er-Jahren – von der Legende des Starclubs über die großen Veranstalter von Konzerten über Pur, Camouflage hin zu Rin, Shindy und Bausa. Doch die Ausstellung im Hornmoldhaus, die vom 12. Mai bis zum 30. März 2025 geht, wird zum Startschuss vieler weiterer Veranstaltungen und eines Buches über die Musikgeschichte und die Bands der Stadt.
Der Bietigheim-Bissinger Konzertfotograf Rainer Pfisterer zeigt seine Fotografien in der Städtischen Galerie unter dem Namen „From Voices to Images“. So manche Bietigheim-Bissinger Band wird darunter sein. Am 23. Juni wird die Musikschule Bietigheim-Bissingen ein großes Musical, das ebenso den Namen „Bi-Bi-Pop“ trägt, im Kronenzentrum aufführen.
Der Klassike r unter den Bietigheim-Bissinger Open-Air-Veranstaltungen, das „Best of Music“, das 2024 nach fünfjähriger coronabedingter Pause wieder stattfindet, wird nicht nur internationale Gäste des Blues oder Swings präsentieren, sondern auch regionale, bekannte Bands. Auch der Auftritt der Bietigheim-Bissinger Vorzeigeband Pur bei „Live am Viadukt“ am 28. Juni steht unter dem Motto „Bi-Bi-Pop“.
Beim „Walk of Music“ der Kunstschule Labyrinth arbeiten, in Kooperation mit der Realschule im Aurain und dem Gymnasium im Ellental und bei offenen Osterferienangeboten, über 60 Kinder und Jugendliche zum Thema Bietigheimer Popmusik. Unter der Anleitung der Besigheimer Künstlerin Simone Westerwinter entwickeln die Jugendlichen bildnerische Werke. Songs werden gehört und besprochen, Künstlerbiografien recherchiert und Konzertplakate, Konzerttickets und CD-Cover dienen als Grundlage von Collagen und Zeichnungen. Die Ergebnisse werden als Installation im öffentlichen Raum im Rahmen der Eröffnung von „BI-BI-Pop“ am 12. Mai in der Fußgängerzone in Bietigheim, auf dem Platz vor dem Rathaus in Bissingen und im Stadtteil Buch zu sehen sein.
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