BiBiPop 300 Seiten starke Musikgeschichte

Von Gabriele Szczegulski
Jörg Palitzsch (links) schrieb die 300 Seiten starke Musikgeschichte der Stadt für Foto: /Martin Kalb

Mit dem Projekt BiBiPop arbeitet die Stadt in den nächsten Monaten 60 Jahre Bands, Songs und Clubs auf. In einer Publikation von Jörg Palitzsch ist alles zusammengefasst.

BiBiPop“ ist das kulturelle Motto des Jahres in der Stadt. 60 Jahre Geschichte der „Musikstadt Bietigheim-Bissingen“, wie Oberbürgermeister Jürgen Kessing in einem Pressegespräch sagte, werden „abgearbeitet“. Alle städtischen Institutionen, aber auch andere Veranstalter widmen sich dem Motto „BiBiPop“.

„BiBiPop – 60 Jahre Musikgeschichte“ wird am Sonntag, 12. Mai, um 13 Uhr auf der Marktplatzbühne offiziell eröffnet. Den Anfang der wechselhaften Musikgeschichte der Stadt setzt die Geburt des Jazzkellers in der städtischen Lateinschule im Jahr 1964, der erste Auftrittsort für junge Beatmusiker. Die gesamte Geschichte der Musik, der Bands, Auftrittsorte, Veranstalter, Künstler und Personen vereinte der Ingersheimer Autor, frühere BZ-Journalist und Schlagzeuger von Bands in der Stadt, Jörg Palitzsch, in einem Buch auf 300 Seiten.

Publikation

Die Kapitel der Publikation, die am Dienstag, 7. Mai, 20 Uhr, in der Otto-Rombach-Bücherei vorgestellt wird, gehen die Jahrzehnte seit 1964 durch. Das erste ist geprägt vom Beat in der Stadt und dem Star Club. Weiter geht es mit dem Pop-Ereignis des Jahres 1973, der Gründung der Band Pur, den Grammy-Nominierungen für Trompeter Karl Farrent. „In den 1970ern befand sich das nächste Kapitel der Musik in der Stadt in den Startlöchern“, sagt Palitzsch. „Rock around the Enz and Metter“ ist das nächste umschrieben. Bands wie Pur, Camouflage, aber auch weniger bekannte wie Marshmallow Overdose werden nicht nur porträtiert, sondern Palitzsch erklärt Verbindungen und Bedeutung für die Musikgeschichte. So geht es um den Sound einer Stadt in jedem Kapitel, der sich ständig wandelt, über „Rock gegen Rechts“ oder Heidi Loibl, dem Jazz hin zum Rap von Rin, Bausa, Shindy und Fabi Dos Santos. Aber auch Personen, die die Musik gefördert und unterstützt haben, kommen zu Wort.

Hornmoldhaus

Im Zentrum von „BibiPop“ steht die Ausstellung „Von Beatighome bis HipHop-Town“ im Stadtmuseum Hornmoldhaus, die auch am 12. Mai eröffnet wird. Initiiert wurde „BiBiPop“ vom Bietigheimer Arzt und Musikfan sowie Zeitzeuge Dr. Hansjörg Knorr und Museumsleiterin Dr. Catharina Raible. Fotografien, Dokumente, Plakate, Hörbeispiele und andere Exponate aus Privatsammlungen werden gezeigt und illustrieren die Musikgeschichte der Stadt.

Städtische Galerie

Seit 40 Jahren fotografiert der Bissinger Rainer Pfisterer Bands, Orchester – onstage und backstage. Begonnen hat er mit Fotos von Camouflage, er begleitete aber auch die Toten Hosen oder die Brenzband, ist Hausfotograf des Stuttgarter Kammerorchesters und Fotograf der größten Festivals der Welt. Er zeigt seine Fotos, auch von Bietigheim-Bissinger Künstlern, in der Städtischen Galerie ab 12. Mai.

Otto-Rombach-Bücherei

Martin Tamba und Jan Philip Siegmund, beide aus Bietigheim-Bissingen, zeigen ab 12. Mai ihre Fotos in der Otto-Rombach-Bücherei. Tamba fotografierte seine Musiker-Freunde Rin und Bausa, Siegmund Konzerte im Bietigheimer Jugendhaus.

Bissinger Rathaus

Schon jetzt kann man Hunderte von Konzertplakaten im Foyer des Bissinger Rathauses aus 60 Jahren Musikgeschichte betrachten. Klar dadurch wird, wie musikafin die Stadt ist und wie viele Konzerte es durch die Jahre gibt.

Musikschule und Kunstschule

„Musik macht Freunde“ heißt das Musical von Künstlerin Franziska Kleinert, das Städtische Musikschule und Kunstschule Labyrinth gemeinsam auf die Bühne bringen. Es geht um die verbindende Kraft der Musik mit Bezügen zu Pur, Bausa, und Camouflage und wird am Samstag, 22. Juni, 19 Uhr, sowie am Sonntag, 23. Juni, 11 und 17 Uhr aufgeführt. Am Freitag, 21. Juni, findet eine öffentliche Generalprobe statt, die vor allem für Schulen gedacht ist. Diese sollen sich an die Kunstschule Labyrinth wegen des Kartenbedarfs wenden.

Walk of Fame

Schüler der Realschule im Aurain und den Ellental-Gymnasien haben in Kooperation mit der Kunstschule Labyrinth und der Besigheimer Künstlerin Simone Westerwinter 72 Asphaltaufkleber zu „BiBiPop“ erarbeitet, die in der Fußgängerzone in Bietigheim, vor der Musikschule, vor der Kunstschule, den Marktplatzarkaden, dem Rathaus Bissingen, dem Buchzentrum, der Realschule im Aurain und den Ellentalgymnasien platziert werden.

Konzerte

Wichtigster Punkt bei „BibiPop“ ist die Musik, deswegen, so Kulturamtsleiterin Michaela Ruof, dürfen Konzerte nicht fehlen. Viele stehen schon fest, aber, so Ruof, es kommen ständig neue hinzu, die dann kurzfristig veröffentlicht werden. Pur spielt „Live am Viadukt, bei „Best of Music“ werden Bietigheim-Bissinger Bands auftreten.

Das Popbüro Stuttgart macht am Samstag, 18. Mai, eine Pre-Session ihres About-Pop-Festivals mit Konzerten, Workshops und Diskussionen in der Kelter und im Kleinkunstkeller. 20 Coverbands werden in der Serie „For Lovers of Covers“ im Biergarten Rössle auftreten, für die Südkola eine eigene Flasche mit „BiBiPop“-Logo kreiert hat.

 
 
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