Bietigheim-Bissingen Handballer begrüßen Pläne für neue Mehrzweckhalle

Von Yannik Schuster
Auf dem Areal zwischen der Ege-Trans-Arena und dem Fischerpfad soll eine Halle sowie ein Hotel entstehen. Foto: /Martin Kalb

Während die Pläne für eine neue Ballsporthalle bei den SG-Frauen für Überraschung sorgt, begrüßen die Handballmänner das Vorhaben. 

Als die Stadt vor zwei Wochen zum ersten Mal Pläne für eine neue Mehrzweckhalle auf dem Areal zwischen der Ege-Trans-Arena und dem Fischerpfad präsentierte, sorgte dies nicht nur in der Bevölkerung für Überraschung. Die BZ hat bei Vertretern der beiden hochklassigen Handballmannschaften der SG BBM Bietigheim nachgefragt, wie sie zu den Plänen der Stadtverwaltung stehen.

Bei Bastian Dörr, dem Geschäftsführer der SG-BBM-Frauen, sorgten die Pläne für die neue Mehrzweckhalle für Überraschung. Die Handballfrauen verlassen im Sommer die Stadt Bietigheim-Bissingen und schließen sich der HB Ludwigsburg an, unter deren Namen sie künftig am Spielbetrieb der Handball-Bundesliga teilnehmen werden. Ein Grund für den Umzug war die angespannte Hallensituation. Die Halle am Viadukt war ohne gravierende Umbaumaßnahmen nicht mehr ausreichend, um die Standards der Handball-Bundesliga zu erfüllen. Von den Plänen für eine neue Ballsporthalle erfuhr Dörr dabei erst aus der BZ.

Von OB Kessing nicht über Pläne informiert

In Gesprächen mit Oberbürgermeister Jürgen Kessing sei von Plänen für den Neubau nie die Rede gewesen, so Dörr. Die Stadt hatte sogar klargestellt, dass mit einem zeitnahen Neubau nicht zu rechnen sei, entsprechend überrascht sei Dörr von der Kehrtwende gewesen. Am geplanten Umzug der Handballfrauen hätte dies aber wohl ohnehin nichts mehr geändert, so standen die Pläne dafür bereits vorher fest, sagt Dörr.

Anders sieht die Situation Bastian Spahlinger, Geschäftsführer der Handballmänner: „Wir würden das Projekt sehr begrüßen.“ Die Investoren der Firma „Thesauros“ habe er bereits am 28. Februar, dem Tag, an dem die Pläne in einer Pressekonferenz erstmals öffentlich kommuniziert wurden, beim Mittagessen kennengelernt. Er berichtet von einem angenehmen Gespräch, indem jedoch noch kein Austausch im Detail stattgefunden habe.

Doppelnutzung der Ege-Trans-Arena schwierig

Bisher sei der Verein nicht in den Planungsprozess miteinbezogen worden, das werde sich künftig aber ändern. Dabei gehe es um Fragen wie die Gesamtzuschauerzahl, mit der ein wirtschaftlicher Betrieb darstellbar wäre, die Anzahl an VIP-Plätzen, Lagerflächen und anfallende Mietkosten, mit denen man sich beschäftigen müsse.

Die Handballer, die derzeit in der Ege-Trans-Arena spielen, können sich demnach vorstellen, die neue Halle künftig als Spielstätte und/oder Trainingshalle zu nutzen, so Spahlinger. In der Ege-Trans-Arena könne man zwar auch vernünftig Handball spielen, im Grunde sei sie jedoch eine Eishockey-Halle. Die Beherbergung eines professionellen Eishockey-Teams und perspektivisch auch von Erstliga-Handball sei auf Dauer nur schwer darstellbar, so Spahlinger . In den kommenden Wochen wolle man in den Planungsprozess für die Ballsporthalle einsteigen.

 
 
- Anzeige -