Bietigheim Steelers McKnight und Schoofs freuen sich auf Mitstreiter von einst

Von Andreas Eberle
Matt McKnight führt mit 620 Punkten in 521 Spielen die ewige Bietigheimer Scorerliste an. Foto: Eibner-Pressefoto/Jonas Brockmann

Die beiden Steelers-Legenden bestreiten am Samstagnachmittag ihr Abschiedsspiel in der Bietigheimer Ege-Trans-Arena mit vielen bekannten Gesichtern.

Seit einer Woche genießt Matt McKnight die Zeit in seiner alten sportlichen Heimat Bietigheim-Bissingen. Nur eines missfällt dem langjährigen Eishockey-Profi der Bietigheim Steelers: das gegenwärtige Schmuddelwetter. „Ich hätte gerne etwas mehr Sonnenschein“, sagt Sonnyboy McKnight mit einem Schmunzeln.

Kaum eine freie Minute

Gemeinsam mit Ehefrau Jessica und den Kindern Ava (9) und Calder (6) ist der 38-jährige Kanadier vor einer Woche nach Deutschland geflogen. Dort hat er aber seitdem trotz Urlaub kaum eine freie Minute. „Wir sind gut beschäftigt. Die Kinder treffen ihre alten Freunde. Auch wir sehen viele Freunde und Bekannte, die wir in unseren neun Jahren hier kennengelernt haben“, berichtet McKnight, der mit seiner Familie in einem Team-Apartment ganz in der Nähe des früheren Wohnorts untergekommen ist.

Der Höhepunkt des Trips ist dabei das Abschiedsspiel, das er und Steelers-Rekordspieler René Schoofs am Samstag (15.15 Uhr) in der Ege-Trans-Arena bestreiten. „Das wird ein großer Spaß“, sagt McKnight. „Ich bin mehr aufgeregt als nervös, aber ich mache mir keine Sorgen, wie wir spielen. Für uns geht es eher darum, die Jungs zu treffen und mit ihnen noch mal eine tolle Zeit auf dem Eis zu erleben.“ Der einstige Center und Bullykönig, der mit 620 Punkten bei 521 Einsätzen auch der Rekordscorer beim SCB ist, warnt scherzhaft vor überzogenen Erwartungen: „Ich bin definitiv nicht mehr in Spielform. Mal sehen, ob ich überhaupt noch das Tor treffe.“ Von der Zuschauerresonanz lässt er sich überraschen: „Ehrlich gesagt habe ich keinen blassen Schimmer davon, wie viele Fans kommen oder wie viele Tickets bisher verkauft worden sind. Ich bin sehr gespannt.“

Viele Altmeister kommen

Viele alte Weggefährten sind der Einladung der Steelers-Legenden gefolgt. Sogar Schoofs’ Mitstreiter aus den Anfangszeiten wie Sinisa „Silo“ Martinovic, Dirk Wrobel, Andreas Geipel, Florian Jung, Marcel Neumann, Maximilian Seyller, Dominik Hammer oder Bruder Pascal geben sich ein Stelldichein. Mit ihnen hatte er 2009 die erste Zweitliga-Meisterschaft des SCB gewonnen. Auch Größen der Folgegenerationen, zum Beispiel David Wrigley, Jason Pinizzotto, Marcel Rodman, Nikolai Goc und Marcus Sommerfeld, sind mit von der Partie – genauso wie noch aktive Profis wie Tim Schüle, Max Renner, Alexander Preibisch oder Markus Kojo.

Zwei weitere Trikots unters Dach

Einer der Stargäste ist Justin Kelly. Der Ex-Publikumsliebling hatte am 7. November 2019 das bisher letzte Abschiedsspiel bei den Steelers bekommen. Damals wurde auch sein Dress mit der Nummer 27 zu den Trikots von Craig Teeple und Dirk Wrobel unters Hallendach gezogen – die größte Ehre, die einem Spieler bei einem Verein zuteilwerden kann. Am Samstag folgen nun die Nummer fünf von Schoofs und die Nummer 39 von McKnight. „Es ist cool, dass ich die Zeremonie gemeinsam mit René erleben darf. Er hat seine ganze Karriere in Bietigheim verbracht, das ist sehr besonders“, sagt McKnight. Ein besonderes Erlebnis steht auch seinen beiden Kids bevor, die inzwischen ebenfalls Eishockey spielen. „Sie haben ihre Ausrüstung mitgenommen und werden beim Warmlaufen mit uns auf dem Eis sein“, verrät der Papa.

Seit dem Laufbahnende vor einem Jahr hat McKnight nicht mehr selbst gespielt. Trotzdem steht er immer noch fast täglich auf dem Eis – als Coach eines Frauenteams. Im Herbst hat er die Mannschaft des Olds College übernommen und die „Broncos“ auf Anhieb in die Playoffs der Alberta Colleges Athletic Conference (ACAC) geführt. „Trainer zu sein ist etwas ganz anderes als zu spielen, aber es ist großartig, dass ich so mit Eishockey verbunden bleiben kann. Zu coachen ist das Zweitschönste nach dem Selberspielen“, findet McKnight.

Mitfiebern mit Edmonton Oilers

Obwohl er gern an seine Profikarriere zurückdenkt, gewinnt der einstige Topstürmer auch der heutigen Situation als „Eishockey-Rentner“ Positives ab: „Jetzt kann ich die Spiele meines Lieblingsteams Edmonton Oilers endlich live im Fernsehen verfolgen, statt mir immer nur am nächsten Tag die Aufzeichnungen anzugucken.“

Die Aufgebote von Team Weiß und Team Grün

Das Abschiedsspiel der Steelers-Legenden René Schoofs und Matt McKnight wird am Samstag um 15.15 Uhr in der Ege-Trans-Arena angepfiffen. Karten gibt’s bei der Geschäftsstelle, an den Tageskassen und im Online-Ticketshop. Der internationale Alwa-Cup (ab 7.30 Uhr) sowie das Fanfest mit Livemusik und Trikotversteigerung (ab 18 Uhr) finden ebenfalls am Samstag statt.

Team Weiß, Tor: Sinisa Martinovic, Ilya Sharipov; Abwehr: Dominic Auger, Max Prommersberger, Jochen Molling, Markus Wieland, Ralf Herbst*, Manuel Neumann, Tim Schüle, Nikolai Goc; Angriff: Matthias Hart*, Frédérik Cabana*, Martin Schweiger, David Wrigley, Jason Pinizzotto, Brett Breitkreuz, Marcel Neumann, Sven Breiter, Milan Liebsch, Andrew McPherson (noch offen).

Team Grün, Tor: Martin Morczinietz, Daniel Wrobel*; Abwehr: Benjamin Hüfner, Pascal Schoofs, Dirk Wrobel, Andreas Geipel, Max Renner, Henry Martens, Markus Kojo, Rob Brown; Angriff: Florian Jung, Justin Kelly, Dominik Hammer, Marcel Rodman, Marcus Sommerfeld, Alexej Dmitriev, Alexander Preibisch, Maximilian Seyller, Keven Frank, Yannick Wenzel.

Schiedsrichter: Bastian Steingroß, Achim Moosberger, Tim Heffner.

 
 
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