Die Landtagskandidaten aus dem WK 13 zum Thema: Was muss am Verkehr besser werden?

Von Frank Ruppert
Was kann im Bezug auf den Verkehr in Baden-Württemberg verbessert werden? Hier etwa in Sachsenheim. Foto: Werner Kuhnle

Die BZ befragte die Landtagskandidaten aus dem Wahlkreis 13 zum Thema Verkehr.

Corona hat beim Thema Verkehr für zwischenzeitliche Entspannung gesorgt, denn unter anderem wegen Homeoffice-Regelungen sind die sonst oft verstopften Straßen leerer und es gibt auch weniger überfüllte Busse und S-Bahnen. Mittelfristig wird aber der alte Zustand wieder herrschen. Die Frage ist, wie man den ÖPNV verbessern, das Autofahren verträglicher machen und gleichzeitig weitere Alternativen – etwa mit dem Fahrrad oder E-Bike – attraktiver gestalten kann. Die BZ hat den Kandidaten der bereits im Landtag vertretenen Parteien die Frage gestellt, was sich im Bereich Verkehr verbessern muss.

Die Themenseite Verkehr bildet den Auftakt dieser Reihe. Im weiteren Verlauf bis zur Wahl gibt diese Zeitung den Kandidaten auch noch die Gelegenheit zu Themen wie Wohnungsmangel, Bildung, Umwelt und Wirtschaft Stellung zu beziehen.

Das haben die Kandidaten geantwortet:

Dr. Markus Rösler (Die Grünen): "Wir benötigen strukturelle Verbesserungen im ÖPNV. Dazu gehört die Verlängerung der S5 über Sachsenheim, Sersheim und Vaihingen bis Mühlacker, eine Stadtbahn im Raum Ludwigsburg bis Markgröningen und Schwieberdingen sowie die Durchbindung der Strohgäubahn nach Stuttgart. Damit wir die Klimaziele von Paris erreichen, benötigen wir einen nachhaltigen Mobilitätsmix für alle Menschen mit lokal bis landesweit abgestuften verbraucherfreundlichen Preisen. Dazu gehört sicher nicht der vierspurige Ausbau der B 10 mitsamt Versiegelung wertvoller Flächen. Sondern dazu gehören Investitionen in ein gutes Radwegenetz, damit das Pendeln mit dem Fahrrad/E-Bike attraktiv und sicher wird."

Konrad Epple (CDU): "Wir dürfen nicht einzelne Verkehrsträger gegeneinander ausspielen, denn wir brauchen sie alle. Die Reaktivierung der Bahnlinie Markgröningen-Ludwigsburg ist auf dem Weg. Ziel muss es zudem sein, mit einem funktionierenden S-Bahn-Netz die Menschen zum Umsteigen zu bewegen. Gerade was die Verlängerung der S5 betrifft, unterstütze ich die Anliegen der Bürgermeister. Darüber hinaus dürfen wir aber die Ertüchtigung des Straßennetzes nicht vergessen – zum Beispiel endlich die Ortsumfahrung der B 10 bei Enzweihingen an den Start bringen. Radwege sollen, wo immer möglich, baulich vom Auto- und Fußverkehr getrennt werden. Sie müssen deshalb in Zukunft bei jedem Straßenbauprojekt mitgedacht werden – ebenso wie Fußwege."

Torsten Liebig (SPD): "Grundsätzlich muss es den Menschen einfacher gemacht werden, vom Auto auf Bus und Bahn umzusteigen. Hierfür brauchen wir die Verlängerung der S 5 über Sachsenheim und Sersheim. Außerdem müssen die Tarife günstiger werden, Jahreskarten von über 1000 Euro hemmen den Umstieg. Der Radverkehr muss in der Straßenplanung einen größeren Raum einnehmen, vor allem um das Unfallrisiko zu senken. Zuletzt muss an der B 10 für die Menschen in Enzweihingen dringend eine Lösung gefunden werden und sei es die Umfahrung. Die Menschen dort können keine weiteren 20 Jahre warten."

Friedemann Meyer (AfD): "Grundsätzlich ist sowohl der Individualverkehr (Automobil, Fahrrad) und der ÖPNV gleichgewichtet zu behandeln. Beim ÖPNV denke ich für die Region an die Verlängerung der S 5 nach Sersheim; auch an verstärkte Bus-Shuttles von den Bahnhöfen in die Gewerbegebiete. Die Versorgung an den Wochenenden und nachts muss verbessert werden (Sammeltaxis, Bürgerbusse), sowie das Fahrradwegenetz ausgebaut. Der motorisierte Verkehr ist im ländlichen Raum unverzichtbar. Ein Schwerpunkt sollte hier bei Lärmreduzierung zum Beispiel durch nächtliche Tempolimits innerorts (30 km/h) sowie in reinen Wohngebieten und auf dem Bau von Ortsumfahrungen mit möglichst geringen Landschaftseingriffen (Untertunnelungen),zum Beispiel B 10, liegen."

Roland Zitzmann (FDP): "Wir Freien Demokraten plädieren dafür, den Privatverkehr mit dem Auto und Fahrrad sowie den ÖPNV vernetzt zu denken, da nur alle Verkehrsträger gemeinsam die Mobilitätsnachfrage befriedigen können. Wir fordern ein landesweites Mobilitätskonzept, das Technologie, Ökonomie und Ökologie sowie soziale Belange verknüpft. Die Infrastruktur muss modernisiert werden und Infrastrukturprojekte müssen durch ein neues Planungsrecht und eine bessere Personalausstattung schneller durchgeführt werden."

 

Das antworteten die Kandidaten aus dem Wahlkreis 14 (Bietigheim-Bissingen)

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