Hohes Defizit im Bönnigheimer Freibad Besucher im Freibad müssen mehr zahlen

Von Birgit Riecker
Nach zwei Jahren Corona stellt sich die Frage: Wird sich die Freibad-Saison in Bönnigheim normalisieren? ⇥ Foto: Martin Kalb

Im Corona-Jahr 2021 war das Defizit hoch, auch 2022 deutet sich dickes Minus an.

Ein gesundes und schönes Freizeitvergnügen macht der Stadt Bönnigheim Kopfzerbrechen: Im letzten Jahr musste sie beim Mineralfreibad sage und schreibe rund 550 000 Euro Verlust verkraften. War das ein Zähneknirschen bei den Gemeinderäten, als Kämmerer German Thüry diese Zahlen vortrug? Natürlich hat auch die Corona-Pandemie ihren Teil zum schlechten Ergebnis beigetragen. Der Startschuss fiel erst am 11. Juni, die Zahl der Besucher war eingeschränkt, Zeitfenster mussten zuvor online gebucht werden, die Besucher mussten sich registrieren lassen.

„Sehr viele Gäste waren dennoch dankbar dafür, dass das Freibad auch in schwierigen Zeiten geöffnet hatte“, sagte Thüry. Eine positive Resonanz ernteten auch die Schwimmkurse, die wieder angeboten werden konnten. Leider spielte das Wetter auch nicht so mit, wie das wünschenswert gewesen wäre. „Trotz der erschwerten Rahmenbedingungen konnten wir 56 405 gebuchte Zeitfenster verzeichnen“, erklärte Thüry.

Nur 27 Prozent aus Bönnigheim

Interessant ist für Thüry auch die anonymisierte Auswertung der Besucher nach Postleitzahlen. Demnach kamen lediglich knapp 27 Prozent aus Bönnigheim, gefolgt von Brackenheimern, die einen Anteil von 18,5 Prozent ausmachten. Kirchheimer folgten mit gut zehn Prozent, die übrigen verteilten sich um Umkreis. Doch Bürgermeister Albrecht Dautel, der bei den umliegenden Gemeinden um einen Zuschuss zum defizitären Badebetrieb gebeten hatte, war überall abgeblitzt. „Es gab keine einzige positive Rückmeldung“, berichtete er im Gemeinderat.

Für das Jahr 2022 hofft Thüry auf einen „normalen“ Badebetrieb, der am 1. Mai starten soll. Doch die Hoffnung wird getrübt: Die Personalsituation sei schwierig, Badepersonal wird noch gesucht. „Nicht ausgeschlossen werden kann, dass wir kurzfristig auf den Ausfall von Aufsichtspersonal reagieren müssen“, erklärte German Thüry.

Deshalb schlug er auch gleich eine Änderung der Badeordnung vor, die vom Gremium akzeptiert wurde. Demnach gibt es keine Erstattungsansprüche von Besuchern, die beispielsweise mal früher das Freibad verlassen müssen.

Um das Loch in der Stadtkasse ein wenig zu stopfen, werden die Eintrittskarten durchweg um fünf Prozent teurer. „Wir rechnen dennoch mit einem Verlust von 365 000 Euro in diesem Jahr“, räumte Thüry ein. Erwachsene bezahlen für eine Tageskarte 5,80 Euro, für eine Jahreskarte 95 Euro. Schnäppchenjäger haben demnächst wieder die Möglichkeit ihre Jahreskarten im Vorverkauf verbilligt zu erwerben. Sie kosten dann nur 90 Euro.

Verbund mit Besigheim

Preise und auch Öffnungszeiten sind mit dem Besigheimer Freibad abgestimmt. Wer in beiden Bädern schwimmen möchte, kann mit einem Aufschlag eine „Bäderverbund“-Jahreskarte kaufen. Hierfür bezahlen Erwachsene 110 Euro, im Vorverkauf sind 105 Euro fällig.

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