Kirbachschule Sachsenheim Bester Entwurf greift kaum in Bestand ein

Von Michaela Glemser
Schulleiter Rainer Graef und Konrektorin Birgit Laterell freuen sich über das gelungene Planungsmodell für die Sanierung und Erweiterung der Kirbachschule in Hohenhaslach. Foto: /Martin Kalb

Eine Planungsgemeinschaft aus Stuttgart gewinnt den Wettbewerb um die Erneuerung und Erweiterung der Kirbachschule in Hohenhaslach.

Die lange ersehnte Erweiterung und Sanierung der Kirbachschule in Hohenhaslach ist einen Schritt näher gerückt. Entsprechend glücklich war Schulleiter Rainer Graf bei einer Führung für Lehrer und Elternvertreter durch eine Ausstellung mit den 22 Planungsentwürfen bei einem Architektenwettbewerb für dieses Vorhaben. „Ich bin wirklich begeistert von den Ideen der Planer. Bei der Bewertung der Ideen durch die Jurymitglieder herrschte ein eher konstruktives Miteinander“, sagte Graef, der in der Jury aus Vertretern der Stadt und Fachleuten kein Stimmrecht hatte. Schon im Vorfeld hatten diese aus den Entwürfen die besten drei ausgewählt. Ein weiterer Entwurf erhielt eine Anerkennung.

22 Entwürfe eingereicht

„Wir haben die Aufgabenstellung für die Planer sehr detailliert mit einem Raumprogramm formuliert. Die Architekten mussten dabei im Team mit Landschaftsplanern für die Außenraumgestaltung zusammenarbeiten“, sagte Joachim Mayer vom Team „Hochbau“ der Verwaltung.

25 Planungsbüros waren zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen worden, 22 von ihnen reichten Entwürfe ein. „Die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Planungen waren wichtige Auswahlkriterien. Zudem sollten die Qualitäten des Standorts der Kirbachschule erhalten bleiben und nicht zu viel Fläche versiegelt, zu sehr in die Landschaft eingegriffen und die Gebäude zu massiv geplant werden“, sagte Mayer. Am besten schnitt dabei der Planungsentwurf des Architekturbüros Tusker-Ströhle aus Stuttgart in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Möhrle + Partner ebenfalls aus Stuttgart ab. Der Entwurf konnte die Jury vor allem damit überzeugen, dass er möglichst wenig in die Bestandsgebäude eingreift. So können zunächst die beiden separaten Gebäude für die Grundschule sowie die Ganztagsbetreuung und die Schulmensa erstellt werden und während der Sanierungsphase der Werkrealschule als vorübergehende Unterbringung dienen.

Weitere Ideen können einfließen

Der zweigeschossige Baukörper mit Mensa und Ganztagsbetreuung soll sich östlich an die Kirbachtalhalle am Standort des bestehenden Hausmeisterhauses anschließen. Noch weiter östlich auf dem Gelände des bestehenden Pausenhofs soll der Neubau für die Grundschule mit eigenem Zugang errichtet werden. Die rund 75 Quadratmeter großen Klassenzimmer im Neubau ermöglichen die Einteilung in Clusterbereiche mit Lerninseln und Gruppenräume. Die Werkrealschule wird im bestehenden Schulgebäude zweizügig ausgebaut, und auch die Kirbachtalhalle umfassend saniert und mit moderner Technik ausgestattet, aber wenig in der bestehenden Raumordnung verändert. „Natürlich können in diesen Entwurf auf dem ersten Platz noch Ideen aus den anderen Planungsideen einfließen. So kann der Außenbereich noch mehr Grün enthalten, das Lehrerzimmer sollte besser zum Pausenhof angeordnet werden, und vielleicht muss der neue Musiksaal nicht ganz so stark in den Schulgarten eingreifen“, sagte Schulleiter Graef. Er lobte aber, dass der Entwurf die offenen Sichtbeziehungen zum Ort bestehen lässt. „Auch der Pausenhof, um den sich die Gebäude gruppieren, schafft eine Wohlfühlatmosphäre, die auch außerhalb der Schulzeiten von Familien genutzt werden kann“, sagte er.

Angebote bis Anfang Mai

Auf den zweiten Platz kam der Entwurf von Löhle Neubauer aus Augsburg mit Bäuerle Landschaftsarchitekten aus Stuttgart, den dritten Rang erreichte der Entwurf von „Drei Architekten“ aus Stuttgart mit Wölffing-Seelig Landschaftsarchitekten ebenso aus Stuttgart. Anfang Mai müssen alle drei Planungsteams auf den vorderen Plätzen ein Angebot abgeben und ihren Entwurf entsprechend weiterentwickeln.

Am 4. Juni erfolgt in der Gemeinderatssitzung die Vergabe an eine Planungsgemeinschaft, die ihren Entwurf auf Vorplanungsreife ausarbeiten muss. „Wir wollen bis 2026/2027 die beiden Neubauten für die Grundschule und die Ganztagsbetreuung erstellen und anschließend das Bestandsgebäude in zwei oder drei Bauabschnitten erneuern“, sagte Mayer.  bz

 
 
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