Kreis Ludwigsburg 14 Unfälle an einer Kreuzung in Bietigheim

Von Jörg Palitzsch
Die Kreuzung in Bietigheim-Bissingen war 2022 ein Unfallschwerpunkt im Kreis. Foto: /Martin Kalb

Im Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags Ludwigsburg wurde der Jahresbericht 2022 über Unfälle und Unfallschwerpunkte vorgelegt. In Bietigheim-Bissingen gab es eine Kreuzung, die als Unfallschwerpunkt im Kreis galt.

Als Unfallschwerpunkt für das Jahr 2022 wird von der Verkehrsbehörde Bietigheim-Bissingen in der Stadt die Kreuzung Bundesstraße 27 Stuttgarter Straße – Landesstraße 1130 Poststräßle – Kreisstraße 1660 Freiberger Straße aufgeführt. Dies geht aus dem Jahresbericht über die Unfälle auf Kreisstraßen hervor, der dem Ausschuss für Umwelt und Technik in seiner Sitzung am Montag zur Kenntnis vorgelegt wurde. So ereigneten sich laut Bericht an der Kreuzung 14 Unfälle, sechs Personen wurden leicht verletzt. Die Unfallkosten belaufen sich auf 149 500 Euro. Bei einem Unfall waren ein Radfahrer und ein E-Scooter-Fahrer beteiligt, die auf dem Radweg parallel zur Freiberger Straße miteinander kollidierten. Die Unfälle weisen kein einheitliches Bild auf, der Kreuzungsbereich wurde 2023 umgebaut. Darüber hinaus sieht die zuständige Verkehrsbehörde keine weiteren verkehrsrechtlichen Maßnahmen.

Unfallschwerpunkte entschärfen

Der Aspekt der Verkehrssicherheit ist im Kreisstraßenprogramm bei Planung und Bau ein zentrales Thema. Für kleinere Baumaßnahmen wurden im Haushaltsplan 2024 bei den „Maßnahmen zur Verkehrsverbesserung“ 1,5 Millionen Euro eingeplant, um unter anderem auch Unfallschwerpunkte zu entschärfen.

Als weiteren Unfallschwerpunkt für 2022 nennt der Bericht in Bietigheim-Bissingen die B 27 Stuttgarter Straße – Kreisstraße 1678, Bahnhofstraße. Im Jahr 2022 wurden an dieser Stelle bei acht Unfällen insgesamt fünf Personen leicht verletzt. Die Unfallkosten summierten sich auf 96 100 Euro. Bei einem Unfall war ein Kleinkraftrad beteiligt, das von einem Kraftfahrzeug beim Abbiegen abgedrängt wurde. Die Unfallkommission vermutet, dass das Unfallaufkommen mit der Werbeanzeige oder der Rotlichtüberwachungsanlage zusammenhängen könnte. Eine vertiefte Untersuchung der Unfälle laufe noch, Ergebnisse liegen derzeit noch nicht vor.

Bei den Unfällen auf Kreisstraßen wurden im Jahr 2022 laut Bericht zwei Personen tödlich verletzt. So am Mittwoch, 20. April, auf der Kreisstraße 1625 Kirchheim. Dabei war ein 71-jähriger Pkw-Fahrer auf der Kreisstraße von Kirchheim in Richtung Besigheim unterwegs. Ein 68-jähriger Pedelec-Fahrer querte unvermittelt von rechts nach links aus einem Feldweg kommend die Fahrbahn. Dabei kam es zum Zusammenstoß zwischen dem Pkw und dem Pedelec. Der Pedelec-Fahrer, der einen Fahrradhelm trug, verstarb in Folge seiner Verletzungen im Krankenhaus.

Einen zweiten Toten gab es am Freitag, 18. November 2022, auf der Hochdorfer Straße (K 1687) in Eberdingen. Ein 86-jähriger Krankenstuhlfahrer befuhr in Eberdingen die Straße Blaichberg in Richtung Hochdorfer Straße. An der Einmündung bog er nach links ab, um in Richtung Nussdorf weiterzufahren. Aus unbekannten Gründen nahm er die Kurve in zu engem Radius und fuhr mit der linken Seite über den Bordstein einer Verkehrsinsel. Der 86-Jährige kippte um und zog sich Kopfverletzungen zu. Zehn Tage später verstarb er im Krankenhaus.

485 Wildunfälle

Für das Jahr 2022 wurden insgesamt 485 Wildunfälle bei der Polizei registriert. Diese Zahlen umfassen auch die Autobahn. Eine Zuordnung der erfassten Wildunfälle zu Straßenklassen sei nicht möglich, heißt es in dem Bericht. Da auch Jagdpächter Wildunfallbescheinigungen ausstellen, dürfte die tatsächliche Zahl der Wildunfälle daher höher liegen.

Betrachtet man alle Straßen im Landkreis Ludwigsburg, verloren 2022 bei Verkehrsunfällen insgesamt zehn Personen (Vorjahr: 14) ihr Leben. Die hauptsächlichen Unfallursachen waren Vorfahrtsverletzungen, zu geringer Abstand und überhöhte Geschwindigkeiten. 

 
 
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