MHP Riesen Ludwigsburg „Es gibt keine Ausreden, nicht bereit zu sein“

Von Michael Nachreiner
Desure Buie (rechts) ist ein Spieler, der auch scoren kann. In der jüngsten Vergangenheit hat er sich aber in der Offensive oft zurückgehalten. Foto: /Oliver Bürkle

Nur, wenn die Riesen am Dienstag gegen Darüssafaka Istanbul gewinnen, geht die Reise für Ludwigsburg in der Champions League in der Zwischenrunde weiter.

Mit dem 106:59-Kantersieg in der Bundesliga am Samstag gegen die Hakro Merlins Crailsheim haben die MHP Riesen Ludwigsburg vor dem alles entscheidenden dritten Spiel in der Best-of-three-Serie der Champions-League-Play-ins gegen Darüssafaka Lassa Istanbul an diesem Dienstag (20 Uhr) wieder mächtig Selbstvertrauen getankt. „Es war ein wichtiger Sieg, um wieder in die Spur zu finden“, berichtet Riesen-Trainer Josh King. Davor waren die Ludwigsburger in der Bundesliga bei den Niners Chemnitz relativ chancenlos und verloren auch in der Champions League in Istanbul früh im Spiel den Anschluss.

Einstellung ist entscheidend

„Ich hoffe, wir können gegen Darüssafaka auf der Leistung gegen die Merlins aufbauen. Wir wollten die Crailsheimer in der Defensive dominieren – und das haben wir. Außerdem haben wir in der Offensive gut gespielt. Wir haben den Ball gut laufen lassen und hatten 27 Assists bei 34 Treffern aus dem Feld. Das ist unglaublich. Wenn wir mit dieser Energie, Aggressivität und Körperlichkeit spielen, sind wir ein Team, das man schwer schlagen kann.“ Und Jeff Roberson, der gegen Crailsheim ein grandioses Comeback feierte, ergänzt: „Es geht nur um das Mindset, also unsere Einstellung. Es ist das wichtigste Spiel der Saison. Damit gibt es keine Ausreden, nicht bereit zu sein.“

Mit großer Wahrscheinlichkeit steht der 27-jährige Power Forward der Riesen auch gegen Darüssafaka wieder im Kader. „Jeff wird von nun an wohl immer im Kader stehen, wenn er gut trainiert und spielt. Er wird bestimmt auch gegen Istanbul spielen wollen. Aber Bundesliga- und Champions-League-Spiele sind sehr anstrengend. Deshalb müssen wir abwarten, wie sein Körper reagiert. Immerhin hat er so eine Belastung seit rund einem Jahr nicht mehr durchgemacht“, erklärt King.

Roberson wäre vielleicht genau der Spieler, der den Barockstädtern im zweiten Spiel der Serie am Bosporus vor einer Woche gefehlt hatte. Er ist beweglich genug, die eher wie Flügelspieler agierenden Spieler von Darüssafaka auf der kleinen Centerposition wie beispielsweise den Letten Jänis Timma auch an der Dreierlinie erfolgreich zu verteidigen. Aber der 27-Jährige bringt auch genügend Größe mit, um auch unter dem Korb Eindruck zu hinterlassen und bei der Reboundarbeit Eddy Edigin oder Jonathan Bähre zu unterstützen, wo die Riesen gerade in Istanbul katastrophal aussahen.

King baut auf den Heimvorteil

Eines ist auf jeden Fall klar: Das Duell der Riesen gegen Darüssafaka ist ein absolutes Endspiel. Nur für den Sieger geht es in der Champions League in der Runde der besten 16 Mannschaften weiter. Auf den Sieger dieser Partie in der MHP-Arena warten in der Zwischenrundengruppe J bereits JDA Bourgogne Dijon, die Telekom Baskets Bonn und Galatasaray Istanbul.

„Natürlich sind alle Spiele wichtig. Aber dieses Duell mit Darüssafaka ist die wichtigste Partie der Saison. Und das ist nicht nur eine Phrase von uns Coaches“, erklärt King. „Es ist ein Do-or-die-Spiel. Wenn wir weiter in der Champions League spielen wollen, müssen wir am Dienstag gewinnen – zumal wir vor einer Woche in Istanbul nicht unsere beste Leistung abgerufen und verloren haben. So einfach ist das.“ Dabei setzt der Riesen-Trainer auf den Heimvorteil: „Die Fans gaben uns schon oft einen Push. Deshalb brauchen wir so viele Leute in der Halle wie möglich, um uns zu unterstützen.“

 
 
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