Oberriexingen Ab 2. April ist die Oberriexinger Enzbrücke gesperrt

Von Michaela Glemser
Die Oberriexinger Enzbrücke wird Foto: /Oliver Bürkle

Das Brückenbauwerk und seine Fahrbahn bei Oberriexingen müssen umfangreich saniert werden. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis zur Mitte oder zum Ende der Sommerferien. 

Deutlich weniger Verkehr wird ab Dienstag, 2. April, durch die Ortsdurchfahrt von Oberriexingen rollen, denn ab diesem Zeitpunkt wird die Enzbrücke an der Kreisstraße K 1683 für den Pkw-, Radfahrer- und Fußgängerverkehr vollständig gesperrt.

Genaues Baujahr unbekannt

Das Bauwerk, dessen genaues Baujahr nicht bekannt ist, war im September 1945 mit einer Notbrücke auf den bestehenden Brückenpfeilern ergänzt und später im Jahr 1959 nochmals umfassend umgebaut worden. Im Jahr 1975 wurden die Stahlüberbauten der Notbrücke durch einen durchgehenden Spannbetonüberbau ersetzt. Weitere Instandsetzungsmaßnahmen erfolgten in den Jahren 1987 und 2006.

Doch bei einer Brückenüberprüfung im Jahr 2018 erhielt das Bauwerk der Enzbrücke nur noch eine Zustandsnote von 3,0. Daher sollte an der Brücke etwas verbessert werden, bevor größere Schäden entstehen.

Neubau abgelehnt

Einen Neubau für Kosten von mindestens drei Millionen Euro lehnten alle Beteiligten ab, da dieses Vorhaben zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde und das Risiko zu groß wäre, dass die Enzbrücke aufgrund der Schäden noch in der Planungsphase gesperrt werden müsse. Daher soll eine umfassende Erneuerung umgesetzt werden, bei der vor allem der obere Teil der Brückenpfeiler mit den sogenannten „Gleitlagern“ auf Vordermann gebracht wird. Auch der Lagersockel und die Betonabplatzungen sowie Korrosionsschäden am Mauerwerk der Natursteinflügelwände werden entsprechend ausgebessert. Zudem wird das bestehende Brückengeländer durch ein 1,10 Meter hohes Füllstabgeländer aus Stahl mit durchlaufendem Drahtseil im Handlauf ersetzt.

Fahrbahnaufbau wird entfernt

Anschließend wird auch der gesamte Fahrbahnaufbau mit seinen Schutzschichten entfernt werden, um die darunter liegenden Schäden im Beton zu beseitigen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 800 000 Euro.

Um den Fuß- und Radwegverkehr über die Enzbrücke mit einer fünf Meter breiten Fahrbahn und einem auf einer Seite befindlichen 1,25 Meter breiten Gehweg zu verbessern, war zunächst auch ein breiterer Überbau im Gespräch. Dies ist jedoch aus statischen Gründen nicht möglich. Einige Gemeinderäte der Römerstadt hatten im Vorfeld auch angeregt, die Sanierung der Ortsdurchfahrt mit der Brückensperrung zu verbinden, um zwei Vollsperrungen zu verhindern, doch aus zeitlichen Gründen war dies ebenfalls nicht möglich, da die Erneuerung der Ortsdurchfahrt erst noch geplant werden muss.

Die Bauarbeiten an der Enzbrücke sollen bis Mitte oder Ende der Sommerferien 2024 andauern. In dieser Zeit erfolgt die Umleitung über die Kreisstraße K 1685 über Unterriexingen und die Landestraße L 1141 nach Sachsenheim bis zur Abzweigung der Kreisstraße K 1639 nach Oberriexingen. Am Knotenpunkt in Unterriexingen zwischen der L 1141 und der K 1685 wird für die Bauzeit eine Ampelanlage eingerichtet. Auch die Buslinien 532 und 579 werden entsprechend umgeleitet.

Kein Fußgängersteg

Ursprünglich war im Ratsgremium auch ein Fußgängersteg als Übergangslösung von der Enzinsel zur Kreisstraße angeregt worden, um dort eine Interims-Bushaltestelle einzurichten. Dies ließ sich jedoch nicht verwirklichen.

Die Lebensdauer der Brücke soll durch dieses Bauvorhaben und die späteren nötigen Instandhaltungen um weitere 20 bis 30 Jahre ausgedehnt werden.  

 
 
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