Sachsenheim Begeistert von moderner Sachsenheimer Schule

Von Michaela Glemser
Aloïs Boulay-Maugino aus Valréas (links) und Niilo Lichtenberger haben sich beim Schüleraustausch kennengelernt. Foto: /Martin Kalb

Aloïs Boulay-Maugino aus Valréas besucht für drei Wochen die Gemeinschaftsschule am Sonnenfeld in Sachsenheim.

Er ist beeindruckt von der Gastfreundschaft und der Freundlichkeit der Menschen in der Stadt. In der Gemeinschaftsschule am Sonnenfeld fühlt er sich inzwischen richtig wohl.

Doch nun ist schon wieder die Zeit des Abschieds gekommen. Am Freitag, 10. November, fährt Aloïs Boulay-Maugino nach drei Wochen wieder zurück nach Valréas in Frankreich. Sein Freund Niilo Lichtenberger aus Sachsenheim wird ihn vermissen, denn seit sich die beiden bei einem Schüleraustausch vor zwei Jahren kennengelernt haben, sind sie sich gegenseitig sehr ans Herz gewachsen. Im Frühjahr dieses Jahres war Niilo vier Wochen in Valréas und hat mit Aloïs gemeinsam das „Collège Saint-Jean le Baptiste“ besucht, wo Aloïs in die neunte Klasse geht.

Gegenbesuch in Sachsenheim

Jetzt erfolgte der Gegenbesuch in Sachsenheim. „Ich lerne seit vier Jahren Deutsch in der Schule. Aber das Interesse an der deutschen Sprache ist bei meinen Mitschülern eher gering. Insgesamt wollen an meiner Schule nur 20 Schüler die deutsche Sprache erlernen“, erzählt Aloïs.

Beliebter ist neben der englischen vor allem die spanische Sprache. „Hätten mehr Jugendliche die Gelegenheit eine Reise nach Deutschland zu unternehmen, würde das Interesse an der deutschen Sprache sicherlich steigen“, betont Aloïs. Lehrerin Anne Rischen, die an der Gemeinschaftsschule die Austauschprogramme betreut, freut sich nach den Osterferien 2024 auf einen Besuch von mehreren Schülern aus Valréas, bei dem auch Aloïs wieder mit von der Partie sein will. „Wir wollen künftig eventuell auch die örtlichen Vereine in den Austausch einbeziehen, um mehr Jugendliche zu einem Besuch in Valréas zu bewegen“, macht Rischen deutlich.

Auch Aloïs hat während seines Aufenthalts in Sachsenheim das Vereinsleben vor Ort kennengelernt, denn der begeisterte Triathlet hat mit einer Sachsenheimer Leichathletikgruppe trainiert. „An meiner Schule haben wir immer bis 17 Uhr Unterricht. In Sachsenheim haben die Schüler wesentlich mehr Freizeit. Zudem dürfen wir das Schulgelände nur mit einer schriftlichen Erlaubnis verlassen. An der Gemeinschaftsschule ist das Leben freier“, erläutert Aloïs.

Von der Partnerstadt Sachsenheim hatte Aloïs auch schon vieles vor seinem Besuch in Deutschland erfahren, denn er wohnt in Valréas in der Nähe von vielen Gedenktafeln, die an die Städtepartnerschaft erinnern. Allerdings war er schon erstaunt, dass Sachsenheim sich so weitläufig bis nach Häfnerhaslach im äußeren Kirbachtal erstreckt.

Von den landestypischen Spezialitäten wie Maultaschen und Spätzle ist der junge Franzose hellauf begeistert und hat Niilos Mutter beim Schaben der schwäbischen Nudelspezialität gerne über die Schulter geblickt. Die zurückliegenden Herbstferien haben die beiden Teenager für häufige Besuche im Erlebnispark Tripsdrill sowie in der Landeshauptstadt Stuttgart genutzt. „Besonders beeindruckt hat mich aber die herzliche Atmosphäre an der Gemeinschaftsschule. Die Lehrer sind sehr offen und jederzeit zu einem Gespräch bereit. Die Schule ist sehr modern, und die digitale Ausstattung toll“, stellt Aloïs fest.

Mehr Tests in Frankreich

Besonders gefallen hat dem jungen Franzosen, dass deutlich weniger Tests an der deutschen Schule geschrieben werden, während er in Valréas pro Woche über fünf bis zehn Schularbeiten büffelt. „An meiner Schule wird noch viel mehr an der Tafel gearbeitet. Eine so gute Ausstattung mit Beamer, Computern und iPads gibt es leider nicht“, bedauert Aloïs, der von seinen Eltern mit einem Zwischenstopp in Straßburg nach Sachsenheim gebracht wurde und von diesen am Freitag auch wieder abgeholt wird. „Zwischen unseren Familien hat sich inzwischen eine herzliche Freundschaft entwickelt“, erklären Aloïs und Niilo.

Der französische Schüler hat an der Gemeinschaftsschule eine Präsentation für interessierte Schülerinnen und Schüler über seine Heimatstadt gehalten und wurde zudem von Sachsenheims Bürgermeister Holger Albrich begrüßt.

 Michaela Glemser

 
 
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