Sachsenheim Hohenhaslacher Mühle und Chronik

Von Martin Hein
Die Hengstberger Mühle im Jahre 1944 Foto: /Verein für Heimatgeschichte

Die aktuelle Ausgabe der Mörin enthält eine ausführlichen Rückblick auf das vergangene Jahr und beleuchtet im zweiten Teil die Geschichte der Hohenhaslacher Mühle.

Im ersten Teil der aktuellen Mörin-Ausgabe werfen Walter Christ und Rainer Glos einen ausführlichen Blick auf das vergangene Jahr 2022.

Wegen akuter Astbruchgefahr musste im Januar der Metterweg bei der Unteren Mühle gesperrt werden. Im Februar schloss die VR-Bank ihre Filiale in der Hauptstraße und zog in die Bahnhofstraße. Ebenfalls im Februar hat die Photovoltaik-Firma Enersol ihren Hauptsitz von Vaihingen in den Gewerbepark Eichwald verlagert. Im März erläuterte Hauptmann David Matei den Schülerinnen und Schülern der Klasse 10a des Lichtenstern-Gymnasiums den Krieg in der Ukraine aus Sicht der Bundeswehr.

Die Sachsenheimer Feuerwehr erhielt im April eine Drehleiter, der Kindergarten Klopferle wurde im Mai eingeweiht und im Juni hat sich die Ochsenbacher Weingenossenschaft aufgelöst. Anfang bis Mitte Juli fand bei Hohenhaslach das Zeltfestival der evangelischen Gesamtkirchengemeinde statt. Wegen großer Hitze wurden die Grillstellen im Wald gesperrt.

Seit August gilt im Städtle Tempo 30. Neun Wengerter beteiligten sich im September am 20. Sachsenheimer Weindörfle. Der Hohenhaslacher Pfarrer Michael Wanner ging im Oktober in den Ruhestand. Die Schließung der Verwaltungsstellen im Kirbachtal sorgte im November für großen Unmut. Nach der Corona bedingten Zwangspause fand der Weihnachtsmarkt im Dezember wieder vor dem Schloss statt.

Geschichte der Mühle

Die Geschichte der Mühle in Hohenhaslach wird im zweiten Teil der aktuellen Ausgabe der Mörin von Dr. Martine Strobel erörtert. Ursprünglich gab es auf Sachsenheimer Gemarkung zehn Mühlen entlang der Metter und des Kirbachs. Inzwischen ist nur noch die Mühle Bausch, zwischen Großsachsenheim und Kleinsachsenheim gelegen, die einzige, die noch in Betrieb ist. Bis 1972 wurde in Hohenhaslach direkt an der Durchgangsstraße eine weitere Mühle betrieben, deren erste schriftliche Erwähnung als Besitztum des Klosters Maulbronn aus dem Jahr 1288 stammt.

Mühle im Bauernkrieg zerstört

Die Mühle wurde im Bauernkrieg 1524/1525 komplett zerstört und 1549 wieder aufgebaut. im 16. Jahrhundert ging sie in den Besitz der Gemeinde über.

Den 30-jährigen Krieg scheint die Mühle unbeschadet überstanden zu haben. In der Hohenhaslacher Chronik hat Fritz Krohmer recherchiert, dass die Mühle 1760 im Besitz des damaligen „Cronenwirths“ Melchior Schmidt war.

In der Beschreibung des Oberamts Vaihingen von 1856 wurde die Mühle erwähnt: „Durch das Örtchen fließt ein Arm des Kirbachs, der hier eine oberschlächtige Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang in Bewegung setzt“.

Beim Gerbgang sind die Mühlsteine so gestellt, dass die Getreidekörner nur in der Schale gequetscht, nicht aber zu Mehl oder Schrot gerieben werden. Die Mühle blieb laut Quellen über viele Generationen im Besitz der Familie Schmidt, bis die Witwe von August Schmidt die Mühle schließlich an die Gemeinde verkaufte. 1899 hat die Gemeinde ein zweites Wasserrad einbauen lassen.

Im August 1901 erwarb der Müller Christian Hengstberger die Hohenhaslacher Mühle von der Gemeinde und übergab sie 1946 seinem Sohn Friedrich Hengstberger.

Mühle wurde 1972 stillgelegt

Dieser gab die Mühle später noch an seinen Sohn Hans weiter. Er erlernte zwar noch den Beruf des Müllers, aber das Müllerhandwerk wurde immer unrentabler, schreibt Martine Strobel. Hans Hengstberger betrieb die Mühle nicht mehr weiter, sondern konzentrierte seine Tätigkeit auf die Landwirtschaft, Viehzucht und den Weinbau.

Am 24. August 1972 wurde die Hohenhaslacher Mühle schließlich auch stillgelegt. Auf dem Mühlenhof soll nun eine Senioreneinrichtung entstehen. Der rund zwei Kilometer lange Mühlkanal wird verdolt.  

 
 
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