Sachsenheim Sachsenheimer baut Info-Container für Stuttgarter Oper

Von Martin Hein
Der Info-Glas-Container vor dem Littmann-Bau in Stuttgart. Das Innere des Containers wurde nach den Vorstellungen des Designstudios Finster3000 in Edel-Optik ausgebaut. Foto: /Emenes

Der Kleinsachsenheimer Mario Murgia hat den Info-Container ausgebaut, in dem die geplanten Baumaßnahmen für den Umbau der Stuttgarter Staatsoper vorgestellt werden.

Die Sanierung und der Umbau der Stuttgarter Oper ist eines der ganz großen Bauprojekte, die in der Landeshauptstadt anstehen. In dem Info-Container, der vor dem Gebäude steht, werden Details zur Sanierung, Modernisierung und Erweiterung der, wie es heißt, größten Kultureinrichtung des Landes vorgestellt.

Der Umbau des Littmann-Baus, wie die Oper nach deren Architekt Max Littmann auch genannt wird, dürfte nach Ansicht von Experten Jahre dauern und nach dem derzeitigen Stand, schätzungsweise über eine Milliarde Euro kosten. Den Info-Container der vor der Oper steht und über die Baumaßnahme informiert, hat der Sachsenheimer Schreiner Mario Murgia ausgebaut.

Alles rund um Holz und Montage

Der Sachsenheimer Mario Murgia hat von 2006 bis 2009 bei der Kleinsachsenheimer Schreinerei Walter seine Ausbildung gemacht. Seit 2020 ist er selbstständig und bietet nach eigener Auskunft alles rund um Holz und Montage an. Dazu gehören beispielsweise Altbau-Umbauten, Böden, Decken und Innenausbau. Murgia hat sich auf Individuallösungen spezialisiert und sich in wenigen Jahren bereits einen herausragenden Ruf erarbeitet, der bis in die Landeshauptstadt ausstrahlt.

Das Stuttgarter Designstudio Finster3000 ist auf den Sachsenheimer Schreiner aufmerksam geworden und hat bei ihm angefragt, ob er sich kurzfristig in der Lage sieht, den Innenausbau des Informations-Glas-Containers in Edel-Optik bei der Stuttgarter Oper zu übernehmen. Murgia sah darin eine äußerst reizvolle Aufgabe und hatte, wie er sagt, „Lust auf das Projekt“. Die hohen Anforderungen und das enge Zeitfenster für die Realisierung waren für ihn kein Hindernis.

Ehemaliger Corona-Test-Container

Der rund 5,40 Meter lange, 2 Meter Breite und etwa 2,30 Meter hohe Container diente zuvor als Corona-Test-Container und musste im Inneren komplett überarbeitet werden.

Nach den Vorstellungen des Designstudios Finster3000 hat der Sachsenheimer Schreiner den Container, der innen zunächst weiß war, schwarz lackiert und mit einem schwarzen Hochglanz-Boden ausgekleidet. Wände mussten mit sogenannten Alu-Dibond-Platten verkleidet werden.

Mario Murgia erstellte eine spezielle Deckenkonstruktion, an der Scheinwerfer installiert wurden. Dafür hat er auf einer Lattenkonstruktion Haken angebracht und abschließend alles schwarz glänzend lackiert. Die größeren Platten hat Murgia bereits in Sachsenheim vorgefertigt, nach Stuttgart transportiert und im Container montiert.

Hohe Temperaturen

Bei den Arbeiten, die im Hochsommer über die Bühne gingen, haben in der Landeshauptstadt in dem Glas-Container in der prallen Sonne Temperaturen von über 50 Grad geherrscht, was ein Problem war, zumal die Plexiglas-Infotafeln, die in dem Container ausgestellt werden sollten, teils mit Klebebuchstaben beschriftet wurden. Die Infotafeln durften sich nicht verziehen und die Buchstaben sollten selbstverständlich an Ort und Stelle bleiben, beides war bei den hohen Temperaturen ein Problem, das gelöst werden musste.

Mario Murgia hat schließlich zusammen mit dem Team von Finster3000 mit einem ausgeklügelten System für eine natürliche Belüftung des Containers gesorgt.

Alles auf Hochglanz poliert

In dem Container musste alles glänzen und spiegeln, zumal die Infotafeln auch mit einer imposanten Lichtinstallation ausgeleuchtet werden. „Ich habe teilweise mit weißen Handschuhen gearbeitet“, lacht Mario Murgia, der vor der Abnahme alles im Inneren des Containers gewienert und poliert hat. Die Arbeit sei von Anfang an von einem gewissen Zeitdruck und hohen Qualitätsanforderungen geprägt gewesen, beides Alltag für den Sachsenheimer Schreiner, der das Projekt in knapp drei Wochen zur vollsten Zufriedenheit der Auftraggeber akkurat umsetzte.

 
 
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