Sachsenheim Zum MVS-Jubiläum spielt die Bundeswehr groß auf

Von Frank Ruppert
Das Heeresmusikkorps Ulm tritt am 24. Oktober in der Kirbachtalhalle auf. Foto: UK/Guenther Schuh

Der Musikverein Stadtkapelle Sachsenheim organisiert zum 100-Jahr-Jubiläum ein großes Benefizkonzert mit dem Heeresmusikkorps Ulm. Eine gewaltige Organisationsaufgabe für die Ehrenamtlichen, aber eine, die sie gerne auf sich nehmen. Unterstützt werden soll nämlich der musikalische Nachwuchs.

Von einem besonderen musikalischen Leckerbissen spricht der Musikverein Stadtkapelle Sachsenheim in Bezug auf das für 24. Oktober geplante Benefizkonzert in der Kirbachtalhalle. „Wir wollten uns, unsere Mitglieder und die Leute hier zu unserem 100. Geburtstag beschenken“, sagt Christian Konnerth, Teamleiter Musik beim Musikverein. Er habe selbst während seines Wehrdiensts Musik bei der Bundeswehr gespielt und hat daran nur die besten Erinnerungen und so kamen die Organisatoren auf die Idee, das Bundeswehr-Orchester aus Ulm anzufragen.

Bläserklassen sollen Unterstützung erhalten

Neben dem musikalischen Geschenk will der Verein mit dem Konzert und den Einnahmen aber auch etwas ganz Greifbares unterstützen: Die Bläserklassen an der Gemeinschaftsschule am Sonnenfeld. „Seit zehn Jahren gibt es die Bläserklassen“, erklärt Konnerth. Dabei haben Schüler ab der dritten Klasse der Gemeinschaftsschule am Sonnenfeld die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen und erste Erfahrungen in einem Orchester zu sammeln.

Jedes Schuljahr melden sich bis zu 21 Kinder für dieses Angebot an. Die Drittklässler entscheiden sich bei einer Instrumentenvorstellung für ein Blasinstrument. Der Einzelunterricht wird dann von Musiklehrern der Musikschule im Schloss Bietigheim-Bissingen übernommen, der Gruppenunterricht vom Verein selbst.

„Wie man sich vorstellen kann, sind die speziell für Kinder angefertigten Instrumente nach einigen Jahren erneuerungsbedürftig“, sagt Konnerth. Das Geld für die notwendigen Neuanschaffungen müsse der Verein über die Gebühren für die Teilnahme an der Bläserklasse einnehmen. Das führe allerdings zu dem unschönen Effekt, dass die Gebühren für manche Familien zu hoch seien.

Dabei sei gerade das Ziel der Blässerklassen (auch in der vierten Klasse gibt es das Angebot), möglichst vielen Kindern die Möglichkeit zu bieten, ein Instrument zu erlernen. Deshalb will der Verein nun die Einnahmen aus dem Konzert für die Neuanschaffung von Instrumenten verwenden.

Großer Aufwand für die Organisatoren des MVS

Die Organisation des Konzerts gestaltete sich dabei alles andere als leicht, wie Konnerth im Gespräch mit dieser Zeitung verrät. Einzige Spielstätte im Stadtgebiet sei die Kirbachtalhalle in Sachsenheim. Diese habe aber eine zu kleine Bühne für die 50 bis 60 Musiker der Bundeswehr. So musste der Verein mit einem Bühnenanbau planen und das hatte zur Folge, dass die Bestuhlung geändert und diese Änderung zudem beim Landratsamt genehmigt werden musste.

Durch die geänderte Bestuhlung sinkt die Maximalkapazität im Zuschauerraum allerdings unter die 400er-Marke. „Eigentlich tritt die Bundeswehr erst ab einer Größe von 400 Zuschhörern auf, aber sie machen eine Ausnahme für uns“, erklärt Konnerth. Wegen der großen organisatorischen Leistung und auch, weil der Verein selbst vor Ort bewirten will, wird man den MVS beim Benefizkonzet nicht hören. „Aber unser Jubiläumskonzert folgt ja noch“, sagt Konnerth.

Die Freude über das anstehende Benefizkonzert, das unter dem Motto „Musik für alle – Kinderinstrumente für unsere Bläserklasse“ steht, ist beim MVS dennoch riesig. Die Profis der Bundeswehr zu hören, verspreche ein besonderer Genuss zu werden. Einige Dutzend Karten sind seit Anfang September schon verkauft worden. „Das Ziel ist, dass wir keine Abendkasse brauchen“, sagt Konnerth.

tickets.mvs-sachsenheim.de

 
 
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