Schloss Brackenheim Ein Zentrum für den deutschen Wein

Von Gabriele Szczegulski
Von links: Investor Wolfgang Scheidtweiler, Clemence Farrell, die die künstlerische Gestaltung der „Deutschen Weinwelt“ übernimmt, Lavra Dubosc von der Cité du Vin in Bordeaux sowie Brackenheims Bürgermeister Thomas Csaszar stellten das Projekt im Keller des Brackenheimer Schlosses vor. Foto: /Oliver Bürkle

Unternehmer Wolfgang Scheidtweiler lässt in Brackenheim die „Die Deutsche Weinwelt“ entstehen.

Bis Januar dieses Jahres hätte der Pforzheimer Unternehmer Wolfgang Scheidtweiler seine Pläne für die Gestaltung des Bönnigheimer Schlosses dem Bönnigheimer Gemeinderat vorlegen sollen, so lange galt seine Reservierung für das Stadionsche Schloss (die BZ berichtete). Er habe dazu keine Zeit gehabt, aber der Bönnigheimer Bürgermeister Albrecht Dautel wisse Bescheid, die Frist sei verlängert, so Scheidtweiler.

Zuerst kommt Brackenheim,

dann Bönnigheim

Seine ganze Kraft galt nämlich in den vergangenen Monaten einem anderen Schloss, das er seiner Private Schloss-Hotel Collection GmbH & Co. KG. hinzufügte: dem Brackenheimer Renaissance-Schloss aus dem 16. Jahrhundert. Darin will er die Ausstellung „Deutsche Weinwelt“, Tagungsräume, Gastronomie und ein Hotel integrieren. Die Sanierungsarbeiten im Schloss sind in vollem Gange. Ein Anbau, der als Foyer und Gastronomiebereich genutzt werden soll, ist schon erstellt. Die Stadt Brackenheim investiert in die Sanierung und den Anbau acht Millionen Euro und verpachtet das Schloss an Scheidtweilers Private Schloss-Hotel Collection, die dann die Räume bespielt und die Zimmer für das Hotel baut.

Am Donnerstag stellte Scheidtweiler im Gewölbekeller des Schlosses mit Brackenheims Bürgermeister Thomas Csaszar die Pläne vor. „Die Bönnigheimer Gemeinderäte kommen übernächste Woche zu einer Besichtigung, bei der ich ihnen auch die Pläne fürs Brackenheimer Schloss vorstelle, damit sie wissen, in welchen Dimensionen wir arbeiten“, sagte Scheidtweiler.

Die Ausstellung „Deutsche Weinwelt“ wird sich auf einer Fläche von knapp 1000 Quadratmetern durch die Gewölbekeller, Tankanlagen, Gänge und Ecken des Stadtschlosses erstrecken. Ein besonderer Fokus liege, so Scheidtweiler, auf der interaktiven und immersiven Gestaltung der Ausstellungsräume sowie auf modernsten digitalen Medien.

Um die „Deutsche Weinwelt“ entstehen zu lassen, arbeitet Scheidtweiler mit der französischen Künstlerin Clémence Farrell, der Weinausstellung Cité du Vin in Bordeaux, dem VDP-Weininstitut und der Hochschule Heilbronn zusammen. Der Fokus der Ausstellung soll neben allgemeinen Informationen zum Weinanbau und der Vorstellung der 13 deutschen Weinanbaugebiete auch auf den württembergischen Wein und die Region gelegt werden. „Wir wollen mit der Weinwelt ein Leuchtturmprojekt schaffen, das einmalig in Deutschland ist, und mit ihm Besucher anziehen“, so Scheidtweiler.

Ausstellung, Tagungen, Seminare und Hotel

„Edutainment-Center“ nennt Scheidtweiler das künftige Haus, es sind Veranstaltungen, Seminare und Vorträge vorgesehen, die sich an Weinliebhaber und Fachleute aus der Weinbranche richten. Es soll aber auch ein Augenmerk auf die Zukunft der Weinbauregion angesichts von Klimawandel und wirtschaftlichen Herausforderungen gelegt werden. Ergänzt wird das Angebot durch ein gastronomisches Konzept und 45 Hotelzimmer.

Scheidtweiler möchte auch gemeinsam mit touristischen Angeboten in der Region wie dem Erlebnispark Tripsdrill oder der Documenta in Heilbronn Komplettangebote schnüren. Vorgesehen, so Bürgermeister Csaszar, sei die Eröffnung für April 2025.

 
 
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