SG BBM Bietigheim Deutscher Meister steht im Viertelfinale der Champions League

Von Michael Nachreiner
Während die SG BBM Bietigheim nach der Schlusssirene überschwänglich feiert, herrscht bei Ikast Håndbold große Enttäuschung. Foto: Imago/Ritzau Scanpix/Mikkel Berg Pedersen

Nach dem 29:27 in Ludwigsburg reicht der SG BBM Bietigheim im Rückspiel bei Ikast Håndbold ein 31:31-Unentschieden, um in die Runde der besten acht Teams in Europa einzuziehen.

Schon knapp 30 Sekunden vor der Schlusssirene lagen sich Sportdirektor Gerit Winnen und Teamkoordinator Felix Bauer hinter der Auswechselbank der SG BBM Bietigheim in den Armen. Gerade hatte Inger Smits den Treffer zum 31:31-Endstand in der IBF-Arena gegen Ikast Håndbold erzielt und damit den Deutschen Meister nach dem 29:27-Erfolg im Hinspiel ins Viertelfinale der Champions League geschossen. Dort geht es für die Ellentälerinnen erneut gegen ein dänisches Team: Odense Håndbold. Das Hinspiel findet am Wochenende, 27./28. April, in der Ludwigsburger MHP-Arena statt, das Rückspiel eine Woche darauf in Odense.

Bietigheim ist zu Beginn nervös

Der Einzug unter die besten acht Mannschaften Europas ist der nächste Meilenstein für die SG BBM. Noch nie ist ein Deutscher Meister so weit in der Königsklasse gekommen, schon der Einzug in die Playoffs war der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.

Nachdem die Ellentälerinnen bereits mit bis zu sechs Toren beim 22:16 geführt hatten (37.), wurde es am Ende in Ikast noch einmal richtig spannend. 81 Sekunden vor der Schlusssirene brachte Markéta Jerábková die Gastgeberinnen mit 31:30 in Führung. Ein weiterer Treffer des viermaligen Dänischen Meister hätte die Verlängerung bedeutet. Doch Inger Smits beendete mit ihrem Treffer zum 31:31 alle Hoffnungen der Däninnen, doch noch die Playoffs zu überstehen – zumal Ikast beim Anspiel ein Ballverlust unterlief. „Wenn wir so eine Abwehr und so eine Torfrau stellen, ist es für uns natürlich einfacher. In der ersten Hälfte haben wir sehr gut und klug gespielt. In der zweiten Hälfte hatten wir mehr Druck und waren auch etwas müde, spielten zudem unsere ganze Routine aus“, erklärt SG-Trainer Jakob Vestergaard.

Zu Beginn war den Bietigheimerinnen ihre Nervosität anzumerken. Nachdem Kelly Dulfer, die unglücklich agierte, obwohl sie mit fünf Treffern drittebeste Werferin der SG BBM war, ein Foul nicht gepfiffen bekommen, dann ein Offensivfoul begangen hatte und auch noch Karolina Kudlacz-Gloc ein Schrittfehler gepfiffen worden war, zog Ikast auf 5:2 davon (9.). Doch nur rund zwei Minuten später hatten die Ellentälerinnen beim 5:5 wieder ausgeglichen (11.). Und auch dank zwei Ballgewinnen von Xenia Smits führten die Gäste rund fünf Zeigerumdrehungen später mit 10:7. Nach einer Auszeit von Ikast-Trainer Kasper Christensen legte die SG-Kapitänin per Siebenmeter sogar das 11:7 nach (18.).

5-1-Abwehr nimmt SG Rhythmus

Doch wieder wechselte das Momentum. Die Däninnen verkürzten auf 10:11 (19.). Zum Ausgleich kamen sie aber nicht, auch wenn sie es mit einer siebten Feldspielerin für ihre Torhüterin probierten. Durch einen 4:0-Lauf setzten sich die Bietigheimerinnen bis zur Pause wieder auf 18:13 ab.

Diesen Vorsprung verteidigte der Deutsche Meister nach dem Seitenwechsel über 22:16 bis zum 26:22 (45.). Da hatte Christensen die Abwehr seines Teams bereits auf eine 5-1 umgestellt. Mit der vorgezogenen Spielerin brachte Ikast die Bietigheimerinnen aus dem Rhythmus. Tor um Tor knapsten die Däninnen vom Vorsprung der SG ab. Gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende glichen sie beim 30:30 wieder aus.

Nach einer Auszeit von SG-Trainer Vestergaard traf Xenia Smits nur den Pfosten, und Jerábková brachte Ikast in Führung. Doch dann schlug Inger Smits große Stunde.

 
 
- Anzeige -