Walheim Walheim muss weiterhin Geld sparen

Von Walter Christ
Der Walheimer Haushalt wurde verabschiedet. Foto: Werner Kuhnle

Das Erstlingswerk der Kämmerin Melissa Schmidt: Trotz guter Ergebnisse sind nur Pflichtaufgaben machbar.

Die neue, junge Leiterin der Finanzverwaltung der 3414-Einwohner-Gemeinde an Neckar und Enz, Melissa Schmidt, hat mit den Kolleginnen und Kollegen in fast 11.000 anderen Kommunen sowie dem Bundesfinanzminister eines gemeinsam zu konstatieren: Faktisch sind 2024 nur noch Pflichtaufgaben machbar. Allerdings kann die Weinbaugemeinde in ihrem am vergangenen Donnerstag vom Gemeinderat einstimmig verabschiedeten 8,4-Millionen-Euro-Haushaltsplan auch Positives vorweisen.

Kredit von 200.000 Euro

Musste Walheim im Vorjahr noch einen Kredit über eine Million Euro aufnehmen, so sind es diesmal „nur“ 200.000 Euro. Und diese, wenn man so will, quasi auch nur als Option. „Ich hoffe, dass wir sie nicht benötigen und somit unser Ergebnis noch besser dasteht“, freute sich die Kämmerin darüber, dass primär striktes sparsames Haushalten und die erheblichen Schlüsselzuweisungen im Plan für 2024 dazu führen, dass im Ergebnishaushalt Erträgen in Höhe von über 8.386.528 Euro Aufwendungen von 8.305.874 gegenüberstehen, also ein positives Ergebnis von 80.654 Euro zu prognostizieren ist.

Ebenso positiv und ebenso landauf, landab aktuell nicht gerade üblich: ein Saldo im Finanzhaushalt von 2653 Euro, wobei die Steuer-Hebesätze unverändert bleiben können und die 1,120 Millionen Euro Schulden einer Pro-Kopf-Verschuldung von gerade mal 358 Euro entsprechen (Landesdurchschnitt 2023 aller baden-württembergischen Kommunen: 1408 Euro). Dass Sparen auch in Walheim das Maß aller Dinge bleiben muss, zeigt neben der komplexer werdenden Tilgung von Krediten auch ein Blick auf die vorgesehenen Investitionen in Höhe von annähernd 900.000 Euro. Ortskernsanierung, Breitbandausbau, Einrichtung eines Ratsinformationssystems, neue Kinderkrippe, barrierefreies Gestalten von Bahnhof und Bushaltestelle sowie diverse mobile und andere Anschaffungen wie Mobiliar sind im Fokus von 2024 und auch von Raten geprägt in den Folgejahren.

Ein gutes Zeichen für Walheim

„Unser positives ordentliches Ergebnis ist schon ein gutes Zeichen. Jedoch unter dem Vorbehalt eines Sparprogramms, das heißt, jede Stelle der Gemeinde Walheim ist dazu angehalten, Kosten zu reduzieren“, hob Melissa Schmidt im Gemeinderat verbal mahnend den Zeigefinger, zumal die Gewerbesteuer-Prognose noch gar nicht ermittelt ist.

Im Gremium sprach der Stellvertreter der nach wie vor erkrankten Bürgermeisterin Tatjana Scheerle, Wilhelm Weiss, von einem „ganz großen Erstlingswerk der neuen Kämmerin“ und „ganz hervorragender Arbeit“. Sandra Horwarth-Duschek: „Ein zügiges, sehr gutes, strukturiertes Werk mit nicht alltäglichen positiven Ergebnissen. Jetzt wissen wir genau, wo wir stehen.“

 Walter Christ

 
 
- Anzeige -