Dr. Markus Rösler (Grüne) Bekennender Schwabe und Naturschützer

Von Jürgen Kunz
Dr. Markus Rösler an seinem Lieblingsplatz am Eselsberg in Vaihingen-Ensingen mit Blick auf Weinberge, Streuobstwiesen und Wald.⇥ Foto: Martin Kalb

Seit 2011 gehört der Grünen-Politiker Dr. Markus Rösler dem Landtag an. Lange Lebenslinien geben ihm Sicherheit und haben ihm die Bodenständigkeit bewahrt, sagt er.

Den Eselsberg in Vaihingen-Ensingen hat sich Dr. Markus Rösler für den Kandidaten-Plausch mit der BZ ausgesucht. Der 59-Jährige, der seit 2011 als Abgeordneter der Grünen im baden-württembergischen Landtag ist, hat dieses Kleinod im Wahlkreis 13 ganz bewusst gewählt: „Hier hat man einen schönen Blick auf die Landschaft, mit Streuobstwiesen, Wengert und Wald“. Seit 2007 lebt der gebürtige Gerlinger mit seiner Frau und den drei Söhnen in Ensingen, und unterhalb der Eselsburg unternimmt die Familie gerne ausgedehnte Spaziergänge. „Hier hat man den Überblick über den gesamten Wahlkreis“, merkt Rösler an und beweist dies mit seinem Fernglas, das er als junger Mann von seinem ersten Geld für seine Vogelbeobachtungen gekauft hat, mit einem Blick auf die Bosch-Niederlassung in Gerlingen.

„Es gibt in meinem Leben viele lange Lebenslinien. Das hat mich geprägt im Leben und im Denken“, sagt Rösler, der sich selbst als Quereinsteiger in die Politik bezeichnet. Eine ist der Vogel- beziehungsweise der Naturschutz. „Schon vor meiner Geburt durfte mein zehn Jahre älterer Bruder als Belohnung an einer vogelkundlichen Führung teilnehmen“, erklärt der 59-Jährige. Dies habe dazu geführt, dass der Vogelschutz in der ganzen Familie Rösler einen hohen Stellenwert erhielt, was beim jungen Markus Rösler, eine Leidenschaft weckte: „In Jugendgruppen, im Zivildienst, bei der Ausbildung und im Beruf konnte ich ein Hobby verwirklichen – Naturbeobachtung, Umweltbildung und Schutz der Natur.“

Er kommt nach eigenem Bekunden aus einer alteingesessenen Obstbau- und Wengerterfamilie, „in der schon immer Streuobst verarbeitet wurde“, so erklärt seine zweite Lebenslinie, in der er sich als Brückenbauer zwischen Landwirtschaft und Naturschutz sieht. „Das kommt auch aus meiner Familie“, sagt er, und so gibt es im Haus von Markus Rösler immer selbst gemachten Most, Kirschenkompott sowie Apfel- und Birnenbrei aus den eigenen Streuobstwiesen.

Auch seinen schwäbischen Dialekt benennt Rösler als wichtige Lebenslinie. „Ich fühle mich dort wohl, wo man schwäbisch schwätzt“, betont er, und dies ist ihm auch in seiner politischen Arbeit wichtig. So ist er folgerichtig auch Mitglied einer überparteilichen parlamentarischen Landtagsgruppe, die sich der Förderung der schwäbischen Mundart verschrieben hat. In einer kleinen Anekdote erklärt Rösler, dass die Mundart auch außerhalb des Ländles geschätzt wird. In seiner Zeit als Vogelwart an der Nordsee fiel ihm auf, dass eine ältere Dame mehrfach an seinen Führungen auf Sylt teilnahm. Auf Nachfrage begründete es die Frau: „Weil der junge Mann so nett schwäbisch spricht.“

Diese lange Lebenslinien, zu der auch die Musik gehört, sie würden ihm Sicherheit und Bodenständigkeit geben. „Für die Bodenständigkeit sorgen natürlich auch die drei Kinder“, merkt er an, obwohl hauptberufliche Politik nicht familienverträglich sei. Deshalb hat er auch festgelegt, dass der Montag Familientag ist, „vom Einkaufen über gemeinsame Aktivitäten mit den Kindern bis hin zu Reparaturen im Haus“. „Es ist ein kleiner Vorteil als Politiker, man kann über Termine weitgehend frei entscheiden“, erklärt Rösler.

 

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